
Erstmals 1141 als Benediktiner im Kloster St. Blasien (Schwarzwald) belegt, 27.3.1178 Engelberg. Frowin, der in Engelberg als Seliger verehrt wird, wurde von St. Blasien als Reformer in die Abtei Engelberg geschickt und zwischen 1143 und 1147 zum Abt gewählt. In seiner Amtszeit erlebte das Kloster einen kulturellen und politischen Aufschwung. 1148 erlangte Frowin die bischöfliche Bestätigung der Pfarreirechte in Engelberg und der kirchlichen Selbstständigkeit der Abtei. 1157 bestätigte Hadrian IV. die Ansprüche Engelbergs auf die Kirchen in Stans und Buochs sowie die freie Abt- und Vogtwahl. Wie andere süddeutsche Reformklöster war auch Engelberg spätestens seit Frowin ein Doppelkloster. Er legte den Schwerpunkt der Reformtätigkeit auf die Förderung von Kunst und Wissenschaft und richtete zu diesem Zweck ein Skriptorium ein. Rund 40 Handschriften sind aus Frowins Zeit erhalten. Eine Bücherliste aus dem Umkreis der septem artes liberales legt die Anfänge einer Schule nahe. Neben liturgischen Büchern und traditioneller Väterliteratur wurden auch Werke moderner Autoren kopiert. Bernhard von Clairvaux kam mit der Abschrift seiner "De consideratione" und seines Predigtwerkes zum Hohelied besondere Verehrung zu. Frowins theologische Eigenleistung zeigt sich in seinem Traktat über den freien Willen "De laude liberi arbitrii" und im umfangreichsten Vaterunser-Kommentar des Mittelalters, der "Explanatio dominicae orationis". Die Arbeiten sind durchdrungen von Frowins christlich-humanistischem Weltbild: Alles wird von Gott her und zu Gott hin geleitet.