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JohannesNaso

Erstmals erwähnt 1391, 24.1.1440 Meran. Sohn des Heinrich, nobilis vir, königlichen Verwalters, aus Prag. Ab 1391 Studium in Prag, Padua und Bologna, 1399 und 1402 doctor iuris canonici bzw. civilis. Ab 1399 war Johannes Naso Kanoniker von Prag. Er hatte Pfründen in Böhmen und Mähren und amtierte 1413 als Generalvikar und Offizial von Olmütz (Mähren). Ausserdem ist er bezeugt als Sekretär und Rat König Wenzels. 1409 nahm er als Gesandter am Konzil von Pisa teil. Als päpstlicher Kaplan und Auditor hielt er 1415 am Konzil von Konstanz eine Anklagerede gegen die Hussiten. 1418 wurde er zum Bischof von Chur ernannt (bis 1440). 1422 beteiligte er sich am Kreuzzug gegen die Hussiten, 1432 folgte er König Sigismund nach Italien. 1433 spielte Naso als königlicher Prokurator eine wichtige Rolle am Konzil von Basel. Im Bistum lag er im Streit mit den Vögten von Matsch, Graf Friedrich von Toggenburg und wegen der Landeshoheit im Domleschg mit den Grafen von Werdenberg-Sargans. 1422 und 1435 (?) erhoben sich die Churer gegen ihn. Im Grenzgebiet zwischen Chur und dem Tirol kam es zu Konflikten mit Österreich. Wegen häufiger Landesabwesenheit und schwerer Spannungen mit dem Gotteshausbund nahmen ihn 1437 einige Engadiner gefangen. 1439 bestellten die Stadt Chur und der Gotteshausbund drei Pfleger zur Verwaltung des Bistums, worauf Naso Chur verliess.

Quellen und Literatur

  • HS I/1, 489
  • L. Deplazes, Reichsdienste und Kaiserprivilegien der Churer Bf. von Ludwig dem Bayern bis Sigmund, 1973
  • F.W. Bautz, Biogr.-Bibliograph. Kirchenlex. 6, 1993, 462-464
  • NDB 19, 8 f.
  • Gatz, Bischöfe 1198, 141 f.
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Zitiervorschlag

Veronika Feller-Vest: "Naso, Johannes", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.07.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012791/2009-07-07/, konsultiert am 06.06.2023.