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Heinrich von Nördlingen

Weltgeistlicher, wahrscheinlich reichsministerialer Abkunft, aus Nördlingen im Ries (Bayern). Bezeugt 1332-56 durch seine Freundschaft und die Briefwechsel mit den bayr. Dominikanerinnen Margareta (1351) und Christina Ebner (1356), die er überlebte. Mystiker, Prediger und Nonnenseelsorger. Leiter eines Zirkels frommer Frauen in Nördlingen. 1338 wegen Parteinahme für das Avignoneser Papsttum ins Exil getrieben. Über Konstanz und Königsfelden durch Vermittlung Johannes Taulers nach Basel, dort Kaplan von St. Peter. Bildung des mystisch engagierten Kreises der Basler Gottesfreunde (u.a. Margareta zum Güldin Ring). 1348-49 Wanderprediger. 1350 Rückkehr in die Heimat, dann wieder Wanderleben. H.s Briefwechsel - die wohl erste echte dt. Briefsammlung überhaupt - und sein Wirken gelten als wichtiges Zeugnis der mystisch geprägten Frömmigkeit oberdt. gottesfreundl. Zirkel im SpätMA.

Quellen und Literatur

  • LexMA 4, 2104
  • F.W. Bautz, Biogr.-Bibliograph. Kirchenlex. 2, 1990, 684
  • Religion in Gesch. und Gegenwart, hg. von H.D. Betz et al., Bd. 3, 42000, 1601 f.
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Kurzinformationen
Lebensdaten Ersterwähnung 1332–56 Letzterwähnung 1356

Zitiervorschlag

René Wetzel: "Heinrich von Nördlingen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.10.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012871/2007-10-15/, konsultiert am 16.04.2024.