Weiler in der politischen Gemeinde Noréaz (FR), nahe des Seedorfsees gelegen. 1143 Sedors.
In Ufernähe wurden Spuren einer mesolithischen Siedlung gefunden. Die neolithische Fundstelle Noréaz-En Praz des Gueux gehört zu den 56 Ufersiedlungen der Schweiz, die in der Unesco-Welterbeliste verzeichnet sind. Im Mittelalter war Seedorf Teil der Herrschaft Montagny. 1448 brannten Freiburger Truppen den Weiler nieder. Ende des 16. Jahrhunderts kaufte Jost de Fégely den Familien Chausse und Maillard mehrere Besitzungen im Ort ab. Diese bildeten fortan zusammen mit dem Schloss und dem See den Grand Domaine de Seedorf. 1754 ging das Gut an die Familie von der Weid, 1816 an die von Diesbach über. Die Kapelle Saint-Nicolas ist 1404 bezeugt. 1902 wurde in dem 1769 umgebauten Schloss das Institut Notre-Dame-de-Compassion für geistig behinderte Kinder untergebracht, das Karmeliterinnen aus Saint-Martin-Belle-Roche (Burgund) bis 1985 leiteten. 1974 wurde das Institut in ein Berufsausbildungszentrum umgewandelt. Die letzten Ordensfrauen verliessen Seedorf 1988.