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SeedorfFR

Weiler in der Gemeinde Prez (FR), nahe des Seedorfsees gelegen. Seedorf gehörte bis 2019 zu Noréaz. 1143 Sedors.

Seedorf: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.
Seedorf: Situationskarte 2020 (Geodaten: Bundesamt für Statistik, Swisstopo, OpenStreetMap) © 2020 HLS.

In Ufernähe wurden Spuren einer mesolithischen Siedlung gefunden. Die neolithische Fundstelle Noréaz-En Praz des Gueux gehört zu den 56 Ufersiedlungen der Schweiz, die in der Unesco-Welterbeliste verzeichnet sind. Im Mittelalter war Seedorf Teil der Herrschaft Montagny. 1448 brannten Freiburger Truppen den Weiler nieder. Ende des 16. Jahrhunderts kaufte Jost de Fégely den Familien Chausse und Maillard mehrere Besitzungen im Ort ab. Diese bildeten fortan zusammen mit dem Schloss und dem See den Grand Domaine de Seedorf. 1754 ging das Gut an die Familie von der Weid, 1816 an die von Diesbach über. Die Kapelle Saint-Nicolas ist 1404 bezeugt. 1902 wurde in dem 1769 umgebauten Schloss das Institut Notre-Dame-de-Compassion für geistig behinderte Kinder untergebracht, das Karmeliterinnen aus dem burgundischen Saint-Martin-Belle-Roche bis 1985 leiteten. 1974 wurde das Institut in ein Berufsbildungszentrum umgewandelt. Die letzten Ordensfrauen verliessen Seedorf 1988.

Quellen und Literatur

  • Amrhein, Agnès; Frei, Anne-Lise et al.: L'institut de Seedorf face aux réalités de la vie moderne, 1977.
  • La Liberté, 20.8.1990.
  • Barras, Jean-Marie: Histoire et histoires de Noréaz, Seedorf, 2001.
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Kurzinformationen
Ersterwähnung(en)
1143: Sedors

Zitiervorschlag

Marianne Rolle: "Seedorf (FR)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.05.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012989/2020-05-18/, konsultiert am 17.04.2024.