Ursicinus, wahrscheinlich ein Räter, erscheint Mitte 8. Jahrhundert als episcopus (Bischof) im Reichenauer Verbrüderungsbuch an der Spitze des von ihm organisierten Klosters Disentis. Die Verbindung der Abts- mit der Bischofswürde dürfte auf eine irofränkische Gewohnheit von wandernden Äbten und Bischöfen zurückgehen und nicht auf einen angeblich durch Pirmin von der Reichenau ausgehenden westgotischen Einfluss. Dies lässt zugleich vermuten, dass Ursicinus einer Gemeinschaft vorgestanden ist, die nach der irofränkischen Mischregel lebte.
Quellen und Literatur
- I. Müller, Disentiser Klostergesch., 1942
- A. Angenendt, Monachi peregrini, 1972
- R. Kaiser, Churrätien im frühen MA, 1998 (22008, überarbeitete und erweiterte Aufl.)
Kurzinformationen
Lebensdaten | Ersterwähnung Mitte 8. Jh. |