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Otto III. vonGrandson

um 1340, 7.8.1397 Bourg-en-Bresse (Bresse). Sohn des Wilhelm (->). 1365 Jeanne, Tochter des Humbert Allamand. Als Ritter stand G. 1372-86 im Dienste Englands. Als sein Vater starb, kehrte er ins Waadtland zurück. Nach dem Tod von Gf. Amadeus VII. von Savoyen wurde G. beschuldigt, diesen vergiftet zu haben. G.s Güter wurden eingezogen, 1392 begab er sich nach England ins Exil. Nach seiner Rehabilitierung und der Rückgabe seiner Güter kehrte er 1396 nach Sainte-Croix zurück. Er wurde von Gerhard von Stäffis erneut angeklagt und von diesem in einem Zweikampf getötet. G. war zu seiner Zeit der einzige bedeutende franz. Dichter adliger Herkunft. Er kannte Chaucer, von dem er Anregungen zu seiner Valentinsdichtung übernahm, die in Frankreich und Spanien ein grosser Erfolg war. G. entwickelte sich zum Prototypen des melancholischen, schwarz gekleideten Liebhabers. Diese literar. Haltung steht in Beziehung zur Valentinsdichtung, in der es darum ging, jedes Jahr eine neue Dame zu wählen. Dieser Brauch stand im Widerspruch zur Treue, dem Grundprinzip der traditionellen höf. Liebe. Somit zeigt sich in der Dichtung G.s auch die Krise der höf. Ideologie.

Quellen und Literatur

  • A critical edition of the poetry of Oton de G., hg. von C.A. Cunningham, 1987
  • A. Piaget, Oton de G., 1941
  • La Maison de Savoie en Pays de Vaud, Ausstellungskat. Lausanne, 1990, 207-209
  • Dictionnaire des lettres françaises, le Moyen Age, 1992, 1090-1093
  • LexMA 6, 1561
  • Francillon, Littérature 1, 27 f.
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ um 1340 ✝︎ 7.8.1397

Zitiervorschlag

Marc-René Jung: "Grandson, Otto III. von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.07.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013119/2007-07-17/, konsultiert am 08.04.2024.