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Lago diMezzola

Ehem. oberster Teil des Comersees, heute durch das Geschiebe der Adda fast gänzlich von diesem abgetrennt. Ursprünglich bezeichnete M. das Gelände am nördl. Ufer des Comersees, das durch die Mera zu einer Halbinsel aufgeschwemmt wurde. In röm. Zeit reichte der See bis Samolaco. Der Hafen befand sich bei S. Giovanni südöstlich Casenda, wurde aber um das Jahr 1000 wegen Verlandung von Vigazzolo nach Riva nördlich von Novate verschoben. Riva bildete bis ins 19. Jh. einen Umschlagplatz des internat. Nord-Süd-Verkehrs über die Splügen- und Septimerroute. Hier befanden sich die Burg M. zur Überwachung des See- und Landverkehrs, Sust und Hospiz bis ins 19. Jh., Weideplätze für Pferde und Vieh sowie Fischereieinrichtungen. An Gebühren wurde ein kleiner Zoll, eine Weidetaxe und ein Hafengeld erhoben. Nach der Annexion des Veltlins 1512 durch die Bündner, welche Landwege zwischen Dubino und Novate bauten, nahm der Verkehr stark zu; der Lago di M. lag nun an der Grenze der bündner. Grafschaft Chiavenna zum Herzogtum Mailand. Die Fischereianlagen, ursprünglich königl. Privileg, gingen ebenfalls an die Bündner über, die diese im Dreissigjährigen Krieg verloren und erst im 3. Mailänder Kapitulat von 1762 zurückgewannen. 1797 kam der Lago di M. zur Cisalpin. Republik, später zur Lombardei. Durch Flussablagerungen der Mera wurde der Lago di M. ab dem 16. Jh. bei Novate vom kleinen Laghetto (auch Pozzo di Riva genannt) beinahe vollständig abgetrennt.

Quellen und Literatur

  • M. Fattarelli, «La Riva di M.», in Clavenna 7, 1968, 9-26
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Umwelt / See

Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Mezzola, Lago di", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013127/2009-11-10/, konsultiert am 14.05.2025.