de fr it

WalterSupersaxo

um 1402 Ernen, 7.7.1482 Sitten, von Ernen. Sohn des Nikolaus uff der Flüe und der Antonia (Nachname unbekannt). 1436 Vikar an der Kathedrale Sitten, 1437 Sekretär des Bischofs Wilhelm III. von Raron, Notar, 1441-1457 Pfarrer von Ernen, 1442 Domherr von Sitten, 1457-1482 Bischof von Sitten und Graf von Wallis. Walter Supersaxo kämpfte erfolgreich um die landesherrlichen Rechte des Bischofs von Sitten und die Stärkung des Wallis nach innen und aussen. 1460 verbot er den Zenden, gegen seinen Willen Bündnisse abzuschliessen oder zu erneuern. Im sogenannten Asperlinhandel 1460-1482 erreichte er, dass die Güter und Rechte der Herren von Raron, unter anderem das Vizedominat Anniviers, nicht an Rudolf Asperlin, sondern an das bischöfliche Tafelgut gelangten. Supersaxo trat 1474 dem Bündnis zwischen Mailand, Venedig und Florenz bei, schloss 1475 ein Bündnis mit Bern und erneuerte 1478 jenes mit den Waldstätten. Anschliessend an die Schlacht auf der Planta in Sitten eroberte er 1475-1476 von den Grafen von Savoyen das Unterwallis bis Saint-Maurice zurück. Supersaxo erliess 1460 Synodalstatuten und verfasste um 1470/1475 zusammen mit rechtskundigen Domherren einen Entwurf für eine neue Gerichtsordnung und ein neues Landrecht. 1479-1480 liess er als erster Bischof von Sitten Münzen prägen. Supersaxo stiftete die Barbarakapelle in der Kathedrale von Sitten, begründete die Bibliothek Supersaxo (heute im Besitz des Kantons Wallis) und liess 1482 das erste Brevier für das Bistum Sitten drucken.

Quellen und Literatur

  • «Registrum domini Walteri Supersaxo episcopi Sedunensis», in Vallesia 45, 1990, 121-347 (mit Einleitung)
  • A. Grand, «Der Anteil des Wallis an den Burgunderkriegen», in BWG 4, 1913, 315-472
  • W.A. Liebeskind, Bf. Walters II. auf der Flüe Landrecht der Landschaft Wallis und Gerichtsordnung, 1930
  • A. Donnet, «Inventaire de la Bibliothèque Supersaxo», in Vallesia 29, 1974, 31-106
  • HS I/5, 214-219
Weblinks

Zitiervorschlag

Philipp Kalbermatter: "Supersaxo, Walter", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.03.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013137/2011-03-07/, konsultiert am 18.04.2024.