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Karl FranzLusser

Haupt- und Schmutztitelblatt des 1834 in der Reihe Historisch-geographisch-statistisches Gemälde der Schweiz erschienenen, von Lusser verfassten Bandes über den Kanton Uri (Universitätsbibliothek Bern).
Haupt- und Schmutztitelblatt des 1834 in der Reihe Historisch-geographisch-statistisches Gemälde der Schweiz erschienenen, von Lusser verfassten Bandes über den Kanton Uri (Universitätsbibliothek Bern). […]

7.3.1790 Altdorf (UR), 21.8.1859 Altdorf, katholisch, von Altdorf. Sohn des Josef Maria (->). Bruder des Karl Florian (->). 1817 Therese Müller, Tochter des Jost Anton Müller. Gymnasium in Altdorf, Lyzeum in Solothurn und Freiburg 1810-1812 Medizinstudium an der Akademie in Bern, 1812-1813 an der Universität Freiburg im Breisgau. 1814 Urner Patent der Arzneikunst und Praxiseröffnung in Altdorf. 1815 Feldarzt bei den Innerschweizer Truppen. Karl Franz Lusser hatte verschiedene Altdorfer Gemeindeämter inne. Er war Mitglied der Zentralarmenpflege zur Zeit der Neuorganisation des Fürsorgewesens sowie der Zentralschulkommission bzw. des Erziehungsrates und des Kantonsgerichtes. 1846-1848 amtierte er als Landesstatthalter, 1848-1850 als Landammann. Lusser schrieb historische Arbeiten, unter anderem eine "Geschichte des Kantons Uri" (1862). Von seinem Interesse für die Urner Geografie und Landeskunde zeugen mehrere Schriften sowie überlieferte Skizzen und Zeichnungen. Ausserdem betrieb Lusser geologische Studien im Raume Gotthard-Rigi (u.a. "Geognostische Forschung und Darstellung des Alpen-Durchschnitts vom St. Gotthard bis Art am Zugersee" 1829) und legte botanische Sammlungen an. Er war Mitglied verschiedener gelehrter Gesellschaften, zum Beispiel der Schweizerischen Naturforschenden Gesellschaft (1842 Präsident), des Historischen Vereins der Fünf Orte. Als Politiker konservativer Richtung prägte Karl Franz Lusser die neue Kantonsverfassung von 1850.

Quellen und Literatur

  • StAUR, Teilnachlass
  • K. Gisler, «Dr. Karl Franz Lusser», in Hist. Njbl., NF 14/15, 1959/60, 52-58
  • H. Stadler-Planzer, «Dr. Karl Franz Lusser (1790-1859) als urner. Landschaftsmaler», in UKdm 35, 1984, H. 2, 214-218, (mit Werkverz.)
  • P. Roubik, «Kindheitsbiografie Karl Franz Lussers für seinen Sohn Gebhard», in Urner Wbl., 1998, Nr. 61
  • P. Roubik, «Besetzung des Lehrstuhls für Botanik an der Uni Basel 1826», in Urner Wbl., 2000, Nr. 47
Weblinks
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VIAF

Zitiervorschlag

Hans Stadler: "Lusser, Karl Franz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 20.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/013650/2009-10-20/, konsultiert am 13.11.2024.