Als K. wurden verschiedene europ. Gold- und Silbermünzen (Taler, Dukaten) bezeichnet. Für den schweiz. Münzumlauf (Münzen) war aber lediglich die franz. Goldmünze dieses Namens (Ecu d'or) bedeutsam. Sie gehörte zu jenen Goldsorten im schweiz. Geldumlauf, die neben den bis um 1530 dominierenden rhein. Gulden traten.
Die ersten franz. K.n wurden in den Quellen der Deutschschweiz als Schiltfranken bezeichnet, weil die Vorderseite der Münze den franz. Wappenschild zeigte. Spätere Typen bildeten den bekrönten Schild ab (Ecu d'or à la couronne). Ab 1475 fand die Goldmünze ihre bis Mitte des 17. Jh. gültige Form mit dem bekrönten Wappenschild und der kleinen Sonne darüber (Ecu d'or au soleil). Diese K. bzw. Sonnenkrone, deren Gewicht ca. 3,3-3,5 g betrug, löste ab Ende des 15. Jh. den rhein. Gulden ab, die bis dahin bedeutendste fremde Goldmünze. In Zürich wurde die K. bereits 1484/85 erstmals erwähnt. Wegen ihrer Stabilität in Gewicht und Feingehalt wurde sie für überregionale Zahlungen bevorzugt. Gleichzeitig konnte sie als zuverlässiger Wertmassstab für die sehr unterschiedl. Einzelwährungen verwendet werden. Stärker verbreitet wurde die K. durch entsprechende Pensionszahlungen von Frankreich sowie durch die häufige Verwendung als Leitwährung für Anleihen. Um 1540 setzte sich der Basler Staatsschatz zu über 60% aus K.n zusammen, während die rhein. Gulden nur 13% ausmachten. Die wichtige Rolle der K. im eidg. Münzumlauf des 16. Jh. ist besser durch Schriftquellen als durch Münzfunde erhellt. Der bedeutendste Münzfund mit einer grösseren Anzahl K.n ist der 1944 entdeckte Schatzfund von Ueberstorf (175 von insgesamt 511 Münzen). Nach der Wende zum 17. Jh. bis zum Ende des Ancien Régime war die K. z.B. im Staat Bern eine der wichtigsten Einheiten der Rechnungswährung (1 K. = 25 Batzen).