Als Gulden oder Floren (lateinisch florenus aureus) wird eine Münze aus Gold im Gewicht von 3,54 g bezeichnet, die erstmals 1252 in Florenz geprägt wurde. Auf der Vorderseite zeigte sie die Lilie (flos), das Stadtwappen von Florenz, auf der Rückseite Johannes den Täufer. Mit der Einführung des Guldens und des Genovino in Genua endete in Europa eine fast 500-jährige Epoche, während der fast ausschliesslich Silbermünzen hergestellt worden waren (Münzprägung). Ermöglicht wurde die Prägung von Goldmünzen durch den Handel mit Nordafrika, dank dem genügend afrikanisches Gold nach Italien gelangte. Der Gulden wurde in zahlreichen Münzstätten Italiens, Frankreichs, der Niederlande, Deutschlands, Österreichs, Böhmens und Ungarns nachgeprägt. Mitte des 14. Jahrhunderts begannen die einzelnen Münzherrschaften das Münzbild zu verändern. Der durch den Rheinischen Münzverein ausgegebene Rheinische Gulden wurde ab dem Ende des 14. Jahrhunderts zur Leitmünze nördlich der Alpen. 1486 wurde erstmals eine Silbermünze im Wert eines Gulden geschlagen (Taler). Zur Unterscheidung von diesen gleichwertigen Grosssilbermünzen bürgerte sich der Begriff Goldgulden ein. Im 16. Jahrhundert wurde der in seinem Feingehalt stark gesunkene Gulden weitgehend vom Dukaten verdrängt.
In der Schweiz sind Gulden in schriftlichen Quellen bereits um 1300, als Funde vom zweiten Drittel des 14. Jahrhunderts an belegt. Eine eigene Prägung setzte erst später und nur im deutschsprachigen Gebiet ein. In Basel wurden ab 1429 in einer eigens dafür eingerichteten Reichsmünzstätte Gulden geprägt. Bern gab Gulden 1484 als erste schweizerische Stadt mit päpstlichem Privileg aus. Obwohl Freiburg bereits 1422 im Besitz eines ähnlichen Privilegs war, prägte man hier erst ab 1509 Gulden. Um 1480-1490 begann Solothurn, um 1510 Zürich und 1512 Basel mit einer eigenen Prägung. Im 17. Jahrhundert folgten Stadt und Fürstbistum Chur, die Freiherren von Haldenstein und die Stadt Schaffhausen. Da im Zuge der Reformation kirchliche Wertgegenstände eingeschmolzen worden waren, kam es in reformierten Städten (v.a. in Zürich und Bern) nach 1525 zu umfangreicheren Guldenemissionen; sonst blieb der Umfang der Goldprägungen bescheiden. Die Guldenprägung erwies sich in der Schweiz als langlebiger als in anderen Gebieten. In den meisten Orten kam sie in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts zum Erliegen, in Basel und Luzern wurden jedoch bis ins 18. Jahrhundert einfache und doppelte Gulden geschlagen.
Bei seiner Einführung im Spätmittelalter entsprach der Gulden in der Regel einem Pfund lokaler Währung. Durch die Verschlechterung der lokalen Kleinmünzen verschob sich dieses Gleichgewicht jedoch zu Gunsten des Gulden. Die Münzherren bemühten sich meist ohne Erfolg, den Kurs der einheimischen Währung auf den Guldenkurs abzustimmen. Ende des 15. Jahrhunderts war der Wert des Guldens meistenorts bereits auf 2 Pfund gestiegen. Als sich auch dieses Verhältnis nicht beibehalten liess, entwickelte sich der Gulden neben der Goldmünze zur Rechenmünze. In den meisten Orten (u.a. Zürich, Bern, Luzern) entsprach dieser Rechnungsgulden 2 Pfund oder 40 Schilling oder 15 Batzen oder 60 Kreuzern. In der savoyischen Westschweiz war der Gulden in 12 sols oder gros zu je 12 deniers unterteilt. In einigen Orten rechnete man von nun an neben der alten Pfundwährung in Gulden (Zürich, Ostschweiz, Innerschweiz), in anderen in Kronen (Bern, Freiburg, Solothurn); oft bestanden verschiedene Systeme nebeneinander.
In der Neuzeit prägten mehrere Orte Silbermünzen mit der Bezeichnung Gulden, zum Teil auch dessen Halb-, Viertel und Achtelstücke: im 17. Jahrhundert das Fürstbistum Chur, im 18. Jahrhundert Schwyz, Freiburg sowie die Stadt und die Fürstabtei St. Gallen. Basel und Schaffhausen prägten im 16. und 17. Jahrhundert in Anlehnung an Reichsmünzen Guldentaler zu 60 Kreuzern.
Eine wichtige Rolle im Geldumlauf spielten im 19. Jahrhundert vor allem in der Ostschweiz die süddeutschen Silbergulden. Bei den Diskussionen im Vorfeld der Münzreform von 1850 stellte sich die Frage, ob die neue Schweizer Währung sich dem süddeutschen Gulden oder dem französischen Franc anschliessen sollte. Besonders Zürich und die Ostschweiz bevorzugten den Gulden. Schliesslich setzte sich jedoch der Franc durch (Franken).