Bezeichnung für die heute gebräuchlichen zehn Zahlzeichen, einschliesslich der Null, von denen jedes ausser seinem absoluten noch einen relativen, von seiner jeweiligen Stellung abhängigen Wert hat. Die von den Arabern im 9. Jahrhundert übernommene indische Erfindung bezeichnet die Zehner, Hunderter usw. wie die Einer durch Anhängen von Nullen (arabisch 0 = zifr, zafar). Die Araber entwickelten die einfachen Rechnungsregeln, den Algorithmus, das Rechnen im Dezimalsystem, das im 13. Jahrhundert vor allem über Italien Eingang in Europa fand. Die arabischen Ziffern lösten die für das Rechnen unbequemeren römischen Zahlen im Gebiet der Schweiz zuerst bei den Daten ab. Sie erscheinen bereits im späten 14. Jahrhundert im Verwaltungsschriftgut, teils noch im Wechsel mit römischen Zahlen, dienten aber vorerst noch nicht dem Rechnen. In der öffentlichen Verwaltung (Jahresrechnungen, Zinsbücher, Urbare usw.) setzten sie sich unterschiedlich schnell durch, in Zürich zum Beispiel Ende des 15. Jahrhunderts, in St. Gallen um 1500, in Genf und Bellinzona um 1550, in Freiburg um 1590, in Bern 1650-1690.
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