Transportmittel sind Arbeitsinstrumente für den Personen- und Gütertransport, die aus bewegenden Kräften und bewegten Transportgeräten bestehen. Sie gliedern sich nach gängiger Einteilung in solche für den Landverkehr wie zum Beispiel Träger, Zug-, Reit- und Saumtiere (Säumerei), Schlitten, Wagen und Karren, Eisenbahnen, Seil- und Bergbahnen, Lifte, Fahrräder, Automobile sowie Motorräder, solche für die Schifffahrt wie zum Beispiel Einbäume, Flösse (Flösserei), Ruderboote, Segel-, Dampf- sowie Motorschiffe und solche für die Luftfahrt wie zum Beispiel Ballone, Luftschiffe und Flugzeuge. Daneben gibt es aber auch wichtige Transportmittel, die nicht als solche wahrgenommen werden, wie zum Beispiel Förder- und Fliessbänder, Hebeeinrichtungen und Krane, Holzrutschen (sogenannte Riesen), Rohrleitungen usw. Charakteristische Merkmale der geschichtlichen Entwicklung der Transportmittel waren die zunehmende Geschwindigkeit, die bessere Verfügbarkeit, die höhere Sicherheit und vor allem die steigenden Transportkapazitäten. Die Durchsetzung der wichtigen Transportmittel beruht auf der Schaffung entsprechender infrastruktureller Voraussetzungen (Verkehrswege) und später auch der Motorisierung.
Zu den ältesten archäologisch nachgewiesenen Transportmitteln zählen Einbäume (ab dem 5. Jt. v.Chr.) und einfache Wagen mit Scheibenrädern (spätes 4. Jt. v.Chr.) aus der Jungsteinzeit. Der Transport von Massengütern mit Fuhrwerken und Schiffen in der römischen Epoche bedingte ein Netz befahrbarer Strassen sowie Häfen und Stapelplätze längs der Wasserwege. Der römerzeitliche, mittelalterliche und frühneuzeitliche Transitverkehr durch das Mittelland und über die schweizerischen Pässe liess Herbergen, Susten, Brücken und Fähren an den jeweils frequentierten Routen entstehen. Bis Ende der frühen Neuzeit beruhten die Transportmittel auf menschlicher und animalischer Kraft sowie auf den geophysikalischen Kräften Wind, Strömung und Schwerkraft. Bis ins 19. Jahrhundert war Holz der wichtigste Grundstoff des handwerklich organisierten Schiff- und Fahrzeugbaus, auch wenn vom Mittelalter an vermehrt Metalle verwendet wurden.
Mobile Kraftmaschinen und der Übergang zu neuen Energieträgern (Kohle, Erdöl, elektrischer Strom) revolutionierten vom 19. Jahrhundert an die Transportmittel. Zuerst kamen Dampfmaschinen zum Einsatz; ab den 1820er Jahren verkehrten Dampfschiffe auf den Schweizer Seen und ab Mitte der 1840er Jahre zogen Dampflokomotiven Personen- und Güterwagons auf den ersten Strecken des rasch wachsenden Schienennetzes. Für den engen Zusammenhang zwischen Eisenbahn, Schieneninfrastruktur und Betriebsorganisation, für die die Telegrafie als neue Kommunikationstechnologie eine grosse Rolle spielte, hat die moderne Forschung den Begriff des grosstechnischen Systems (large technical system) geprägt. Verbrennungsmotoren ermöglichten ab den späten 1890er Jahren den Bau der ersten Motorräder und Automobile; in den 1910er Jahren starteten die ersten schweizerischen Flugzeugpioniere ihre Propellermaschinen. Die Durchsetzung fossiler Energieträger beschränkte sich aber nicht auf die bewegende Kraft, sondern betraf auch die schwerindustrielle Herstellung der Metalle bzw. die petrochemische Produktion der Kunststoffe. Dieser Prozess vollzog sich in vielfältiger Wechselwirkung mit der Industriellen Revolution. In der Schweiz setzte sich die industrielle Produktion ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch bei der Herstellung der Transportmittel durch, wobei Metalle als Werkstoffe zunehmend dominierten. Der Schiffbau, die Lastwagenproduktion und vor allem der Lokomotiv- und der Wagonbau (Maschinenindustrie) erlangten im 19. und 20. Jahhundert grosse Bedeutung für die Schweizer Wirtschaft, während die Herstellung von Flugzeugen und die Produktion von Personenkraftwagen immer marginal blieben. Im 20. Jahrhundert kamen die Kunststoffe als Werkstoffe auf.
Die Geschichte der Transportmittel ist nicht nur eine Geschichte ihrer Erfindungen; eine solche berücksichtigt weder die Vielgestaltigkeit der technischen Konstrukte noch deren komplexe Durchsetzungsgeschichte, den Prozess der Innovation. Die neuen Transportmittel verdrängten die älteren in der Regel nicht in einem eindimensionalen Substitutionsprozess. Sie entwickelten sich zunächst komplementär zu den bestehenden Transportmitteln. Oftmals fanden sie zuerst als Statussymbole eine Nachfrage. Die älteren Verkehrsmittel wurden im Verkehrssystem einem funktionalen Anpassungsprozess unterworfen, der erst viel später zu deren Substitution führte: Die Fuhrwerke wurden beispielsweise durch die Eisenbahnen zunächst auf die lokalen Distanzen verwiesen, bevor die Automobile sie dann nach dem Ersten Weltkrieg sukzessive verdrängten. Einzelne Verkehrsmittel erreichten eine überragende Bedeutung für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung; die Zeit vom späten 19. Jahrhundert bis Mitte des 20. Jahrhunderts kann als Eisenbahnzeitalter, die zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Epoche des Automobils bezeichnet werden.