vermutlich 1678, "Widacher-Bauer" in Dierikon. Grundschulbildung, vermutlich wohlhabend. Einer der Anführer des Luzerner Bauernaufstandes von 1712 während des Zweiten Villmergerkriegs. Zuvor Leutnant, wurde er nach dem Landsturm am 19. Juli in Root von den aufständischen Bauern zusammen mit Hans Jakob Petermann zum Hauptmann gewählt. Joseph Anderhub genoss das Vertrauen sowohl der Bauern wie auch der abgesetzten städtischen Offiziere und scheint zwischen ihnen vermittelt zu haben. Er übernahm das Kommando über die strategisch wichtige Reussbrücke bei Gisikon, um diese für die Innerschweizer Truppen offenzuhalten, und instruierte seine Truppen, die Herren hätten ihnen mit Respekt zu begegnen und "kein Drecklein mehr zu befehlen". Nach dem Scheitern des Aufstandes wurde Anderhub zum Tode verurteilt, jedoch begnadigt, mit 200 Gulden gebüsst und für ehr- und wehrlos erklärt.
Quellen und Literatur
- M. Merki-Vollenwyder, Unruhige Untertanen, 1995
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ vermutlich 1678 |
Systematik
Politik / Gesellschaft (1250-1800) |