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MartinDuvoisin

13.10.1608 Sursee, ref., von Basel. Aus Glaubensgründen ausgewanderter Franzose. Der Posamenter und Tuchhändler D. wurde auf seiner Reise zum Markt nach Luzern in Sursee verhaftet, nachdem er von mitreisenden Pilgern zur Wiederholung krit. Äusserungen zu Marienverehrung und Wallfahrtswesen provoziert worden war. In Sursee mehrmals verhört, blieb er bei seinen Aussagen. D. wurde verurteilt, enthauptet und verbrannt, was in der ganzen Eidgenossenschaft Aufsehen erregte. Der Fall wurde in versch. Druckschriften kontrovers behandelt und kam auf der Tagsatzung zur Sprache. Man warf Sursee und Luzern die schnelle Verurteilung ohne Konsultation der Basler Behörden vor, einigte sich aber darauf, die Sache sei bloss ein Missverständnis gewesen. Letztes Luzerner Ketzergericht bis zum Prozess gegen Jakob Schmidlin 1746-47.

Quellen und Literatur

  • W. Brändly, Gesch. des Protestantismus in Stadt und Land Luzern, 1956
  • C. Brun, «Martin D.», in Chronik der Stadt Sursee, 1975, 67-73
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Zitiervorschlag

Markus Lischer: "Duvoisin, Martin", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.11.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014111/2005-11-07/, konsultiert am 28.03.2024.