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HansHildebrand

um 1680 in Eschenbach (LU), 31.1.1714, kath., von Eschenbach. Sohn des Georg, Wirts. Metzger und Wirt, 1702 in Eschenbach zur oberen Mittelschicht gehörend. H. war ein radikaler Anführer des Luzerner Bauernaufstands von 1712 während des 2. Villmergerkriegs. Er drückte als Sprecher die latente Unzufriedenheit der Bauern über die städt. Führungsschicht aus und bezeichnete deren mangelnde Kriegsbegeisterung als "Verrat der Herren". Zuvor Leutnant, usurpierte er nach dem Landsturm vom 19.7.1712 das Kommando der Brigade in Hohenrain. Er forderte, dass die städt. Offiziere in Hohenrain zu erschlagen und jene in Root lebendig zu verbrennen seien. Nach dem Scheitern des Aufstands wurde er in absentia zum Tod verurteilt und für vogelfrei erklärt, sein Kopf sollte zur Schau gestellt und der Körper gerädert werden. Er wurde erst nach seiner Auslieferung aus Parma enthauptet. Der Vater musste vor seinem Wirtshaus eine Schandsäule aufstellen.

Quellen und Literatur

  • StALU
  • M. Merki-Vollenwyder, Unruhige Untertanen, 1995
Weblinks

Zitiervorschlag

Gregor Egloff: "Hildebrand, Hans", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.11.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014153/2006-11-09/, konsultiert am 04.10.2024.