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Mass

Die M. (franz. pot, ital. pinta) war in Form von Krügen oder Töpfen eine Masseinheit für Wein und Wasser von 0,8-1,8 l. In Milchwirtschaftsgebieten fasste sie bis über 2 l. Städte benutzten z.T. kleinere Grössen als ihr Umland, so Schaffhausen und Genf (beide 1,1 l) oder St. Gallen, Wil (SG) und Lausanne (alle 1,2 l). Als Trinkmass im Mittelland galt die Viertelmass (Schoppen), im Fürstbistum Basel die pinte, die einem halben pot entsprach. Im Nordtessin wurden pinta und boccale synonym gebraucht, während im Südtessin der boccale die Hälfte einer pinta bezeichnete. Spezielle Masse verwendete man für Öl und Honig (ca. 1,4-1,9 l), Branntwein (1,3-1,8 l) und als sog. Trübmasse für Most (1,2-2 l); am grössten fielen die Milchmasse (Saanen, Greyerz um 2,7 l, Innerschweiz 2,6-3,3 l, Glarus 3,2 l) aus. 1822 setzte die Waadt den pot auf 1,35 l, 1826 das Tessin die pinta auf 1,8 l und 1838 die Deutschschweiz die M. auf 1,5 l fest. Mit der Einführung des metr. Systems 1877 wurde die M. durch den Liter ersetzt (Masse und Gewichte).

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Kontext Kanne

Zitiervorschlag

Anne-Marie Dubler: "Mass", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014198/2009-10-29/, konsultiert am 07.12.2024.