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DanielBernoulli

Titelblatt seiner für die Hydro- und Aerodynamik fundamentalen Arbeit (Universitätsbibliothek Basel).
Titelblatt seiner für die Hydro- und Aerodynamik fundamentalen Arbeit (Universitätsbibliothek Basel).

8.2.1700 Groningen, 17.3.1782 Basel, ref., von Basel. Sohn des Johann (->). Bruder des Johann (->). Ledig. Ab 1705 mit der Fam. wieder in Basel, wurde B. 1713-16 von seinem Vater und seinem älteren Bruder Nicolaus (->) in Mathematik unterrichtet. Ab 1716 studierte B. Medizin in Basel, 1718 in Heidelberg und 1719 in Strassburg. 1720 kehrte er nach Basel zurück (1721 Dr. med.). Nach vergebl. Bemühungen um einen Lehrstuhl in Basel ging B. 1723 nach Venedig, um sich bei dem dortigen Stadtarzt P.A. Michelotti weiterzubilden. Durch Arbeiten über das Pharao-Spiel, den Wasserausfluss aus Behältern, die Riccatische Differentialgleichung sowie den Inhalt krummlinig begrenzter Figuren ("Exercitationes mathematicae", 1724) wurde er als Mathematiker und Naturwissenschaftler bekannt. Zusammen mit seinem Bruder Nicolaus wurde er 1725 an die Akademie der Wissenschaften in St. Petersburg berufen. Dort entstanden eine erste Fassung seiner Hydrodynamik sowie Arbeiten über das Kräfteparallelogramm, über Wahrscheinlichkeitsrechnung, über Schwingungsprobleme, zur Akustik, zur Dynamik starrer Körper, zu Reibungsproblemen und zur Neigung der Planetenbahnen. 1733 übernahm B. den Lehrstuhl für Anatomie und Botanik in Basel. Nachdem er 1743 die Botanik mit der Physiologie vertauscht hatte, konnte er endlich 1750 auf den Lehrstuhl für Physik wechseln. Als hervorragender Experimentator zog er zahlreiche Hörer an. Zehnmal gewann er den Preis der Pariser Akademie der Wissenschaften. 1738 erschien in Strassburg B.s Hauptwerk, die "Hydrodynamica". Bei der Herleitung des Boyle'schen Gasgesetzes erklärte B. dort erstmals makroskop. Eigenschaften eines Gases durch die mikroskop. Bewegungen seiner Moleküle und initiierte damit die kinet. Gastheorie. Das ebenfalls dort formulierte sog. Bernoulli'sche Strömungsgesetz (Energiesatz für stationäre Strömungen) ist heute allg. Grundlage für Hydrodynamik und Aerodynamik und damit auch für die Technologie der Luftfahrt.

Quellen und Literatur

  • Die Werke von Daniel B., 8 Bde., 1982- , (bisher erschienen Bde. 1-3 und 7)
  • R. Wolf, Biogr. zur Kulturgesch. der Schweiz 3, 1860, 151-202
  • Poggendorff, Hwb. 7a, 73-75
  • DSB 2, 36-46
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF

Zitiervorschlag

Fritz Nagel: "Bernoulli, Daniel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.07.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014283/2014-07-01/, konsultiert am 19.03.2024.