27.3.1831 Zürich, 20.12.1886 Zürich, ref., von Zürich. Sohn des Salomon, Arztes, und der Anna Magdalena geb. Zeller. 1864 Louise Henggeler, Tochter des Wolfgang Henggeler (1814-77). Medizinstud. in Zürich, 1854 Dr. med. Der Grossvater Johannes Zeller, Inhaber einer Seidenfärberei, ermöglichte H. eine Studienreise nach Wien, Prag, Berlin und Paris. Entscheidend war, dass H. in Berlin bei Albrecht von Graefe die moderne wissenschaftl. Augenheilkunde kennenlernte und in die Schweiz brachte. 1856 eröffnete er in Zürich eine Praxis für Allg. Medizin und habilitierte sich an der Universität als PD für Augenheilkunde. 1862 entstand am Zürcher Kantonsspital die erste Univ.-Augenklinik der Schweiz; H. wurde ihr Chefarzt und ao. Prof., 1873 Ordinarius. 1873 eröffnete H. die Privatklinik Hottingerhof. Er operierte antiseptisch und betreute Augenkranke aus aller Welt; die Hälfte seiner Patienten behandelte er gratis. 1870-77 gehörte H. dem Gr. Stadtrat von Zürich an; er kümmerte sich insbesondere um Schulfragen. Für H. war die Augenheilkunde stets Teil der Gesamtmedizin. Die Pathologie der Augenkrankheiten erforschte er auch mikroskopisch. Nach ihm ist das sog. Horner-Syndrom benannt, eine einseitig verengte Pupille mit schlaffem Oberlid und eingesunkenem Augapfel bei Lähmung des Hals-Sympathikus auf derselben Seite. Durch H. und seine Schüler (Marc Dufour, Otto Haab) erlangte die schweiz. Ophthalmologie Weltgeltung.
Porträt von Johann Friedrich Horner. Lithografie Nr. 43 von 1888 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 27.3.1831 ✝︎ 20.12.1886 1831-03-271886-12-20 |