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LouisJurine

6.2.1751 Genf, 20.10.1819 Chougny (heute Gem. Vandœuvres), ref., aus Lyon, ab 1776 Bürger von Genf. Sohn des Sébastien, Webers, und der Anne Esther Favre. 1774 Louise Pernette Bonnet. Nach dem Stud. in Genf und Paris wurde J. 1773 ins Genfer Chirurgenkollegium aufgenommen und schlug eine Doppellaufbahn als Gelehrter und Praktiker ein. 1797-98 war er Prof. an der Akademie Bern, 1802-09 Honorarprof. für Anatomie und Chirurgie, 1809-19 Prof. für Zoologie an der Akademie Genf. Als Naturforscher wies J. 1794, fast 150 Jahre vor Donald Griffin und Robert Galambos, die Bedeutung des Gehörs für die Orientierung der Fledermäuse nach. Zusammen mit seiner Tochter Christine erarbeitete er 1807 eine auf der Flügelform basierende Klassifikation der Hymenopteren (Hautflügler), erforschte das Plankton des Genfersees und inventarisierte dessen Fische. 1807 gründete er in Genf ein Frauenspital. Sein Ruf als Mediziner wuchs mit den Preisen, die er in Paris erhielt für seine Arbeiten über die Gase im menschl. Körper (1787, publiziert 1797), die Ernährung der Neugeborenen mit der Flasche (1788, teilweise publiziert 1830) und die Angina pectoris (1813, publiziert 1815). Die Krönung seiner Karriere war der von Napoleon I. geschaffene Grosse Preis, der ihm und dem dt. Arzt Johann Abraham Albers 1812 für die beste wissenschaftl. Abhandlung über den Krupp verliehen wurde. Die Sorbonne erwarb seine ausserordentlich reiche Mineraliensammlung, seine Insektenkollektion befindet sich im Naturhist. Museum in Genf.

Quellen und Literatur

  • Livre du Recteur 4, 179
  • Louis J., chirurgien et naturaliste (1751-1819), hg. von R. Sigrist et al., 1999 (mit Werkverz.)
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Zitiervorschlag

Vincent Barras: "Jurine, Louis", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.02.2009, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014426/2009-02-19/, konsultiert am 19.03.2025.