möglicherweise 1652. Thomas Wandeler, der Rigelithommen genannt wurde, war Müller bei der Fontannenmühle der Gemeinde Menznau. Er dürfte der Verfasser einer chiliastischen Erzählung sein, die auch als "Weissagung des Bruder Klaus" vom 17. bis ins 19. Jahrhundert in Abschriften vor allem auf der Luzerner Landschaft kursierte. Die Schrift ist sicher vor 1682 belegt. Handschriftliche Kopien des Textes existieren aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Ein anonymer Druck stammt von 1832 (Bürgerbibliothek Luzern). Nach Stil und Inhalt gehört die Weissagung in die weitverbreitete Gruppe prophetisch-endzeitlicher Werke aus dem 17. Jahrhundert. Sie beschreibt die Geschichte als einen gesetzmässig fortschreitenden Werdegang von einem Zeitalter des sittlichen und sozialen Zerfalls, kombiniert mit einer Kritik an der Gegenwart und der politischen Ordnung, über eine Zeit der Not, des Elends und des Krieges hin zu einer nur noch skizzenhaft dargestellten, paradiesischen und katholischen Epoche der Liebe, Einigkeit und des Vertrauens. Die Erzählung greift vermutlich auf Erfahrungen aus dem Entlebuch zur Zeit des Bauernkriegs von 1653 zurück und stützt sich zum Teil auf ältere Stoffe. Aufgrund des politischen Potenzials der Herrschaftskritik und der Erinnerung an den Bauernkrieg spielte die Weissagung auch im Zweiten Villmergerkrieg von 1712, im Ruswilerkrieg von 1799, in den Auseinandersetzungen um die Luzerner Verfassung 1831-1832 und in der Sonderbundszeit eine wichtige Rolle. Noch 1914 beschäftigten sich die "Schweizerische Kirchenzeitung" und das "Vaterland" kritisch mit der Prophezeiung.
Quellen und Literatur
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten | ✝︎ möglicherweise 1652 |