de fr it

Hans WolfgangMaier

26.7.1882 Frankfurt am Main, 25.3.1945 Zürich, reformiert, deutscher Staatsangehöriger, ab 1900 von Zürich. Sohn des Gustav Maier, der einer jüdischen Familie entstammte und zum christlichen Glauben konvertiert war. 1) 1906 Leonie Laissle, 2) 1919 Elena Martha Schaufele.

Nach der Matura in Zürich absolvierte Hans Wolfgang Maier ein Medizinstudium in Zürich, Wien und Strassburg. 1905-1927 war er als Assistent und Sekundärarzt an der psychiatrischen Klinik Burghölzli in Zürich angestellt. Maier gründete und leitete die psychiatrische Poliklinik sowie die psychiatrische Kinderabteilung Stephansburg. 1927-1941 lehrte er als ordentlicher Professor für Psychiatrie an der Universität Zürich und führte als Direktor die psychiatrische Klinik Burghölzli. Nachdem eine Beziehung zu einer Patientinmit der Maier ein Kind gezeugt hatte, publik geworden und eine Kampagne gegen ihn entfacht worden war, trat er 1941 von seinen Ämtern zurück. Maier war an der Abfassung des Schweizerischen Strafgesetzbuchs von 1942 beteiligt, verfasste mehrere richtungsweisende Schriften zur Sozialpsychiatrie, zur forensischen Psychiatrie sowie zu Psychiatrie und Armee. Er entfaltete zudem eine rege Tätigkeit als Gutachter. Vor allem in seinen Schriften vertrat Meier auch zeittypisches eugenisches Gedankengut.

Quellen und Literatur

  • Arnold, Christian: Der Psychiater Hans Wolfgang Maier (1882-1945), 1992 (mit Werkverzeichnis).
  • Huonker, Thomas: Diagnose «moralisch defekt». Kastration, Sterilisation und Rassenhygiene im Dienst der Schweizer Sozialpolitik und Psychatrie 1890-1970, 2003.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 26.7.1882 ✝︎ 25.3.1945

Zitiervorschlag

Vera Koelbing-Waldis: "Maier, Hans Wolfgang", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.04.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014531/2020-04-15/, konsultiert am 28.03.2024.