
24.5.1709 Genf, 30.11.1781 Paris, ref., von Genf. Sohn des Jean-Robert, Bankiers, und der Angélique Calandrini. Urenkel des Théodore (->). 1740 Hélène de Witt, Enkelin des Jean de Witt, Ratspensionärs von Holland. Nach einem ersten Aufenthalt in Cambridge studierte T. Medizin in Leiden, wo er mit Herman Boerhaave in Kontakt stand und 1730 mit dem Doktorat abschloss. Als Präs. des medizin. Kollegiums von Amsterdam erlangte er bald europ. Bekanntheit. 1754 kehrte er nach Genf zurück, wo er zum Honorarprof. für Medizin an der Akademie ernannt wurde. 1766 liess er sich endgültig in Paris nieder und war als Leibarzt des Hzg. von Orléans tätig. T. zählte zu den bekanntesten Verteidigern der Pockenschutzimpfung, über die er einen Artikel in der "Encyclopédie" von Diderot und d'Alembert schrieb. Indem er die Kinder europ. Adelsfamilien impfte, machte er für seine Methode Werbung. Die vornehme Gesellschaft fand Gefallen an den von T. empfohlenen hygien. Massnahmen wie dem Spazierengehen, das sie mit der Wortneuschöpfung tronchiner bezeichnete. Seine Patienten, die er persönlich oder als Korrespondenten kannte, kamen aus ganz Europa. T. verfasste eine einzige medizin. Abhandlung ("De colica pictonum" 1757), stand aber bis zu seinem Tod in Briefwechsel mit der medizin. Elite und den gelehrtesten Köpfen seiner Zeit, darunter Voltaire, dessen Arzt er war, sowie Jean-Jacques Rousseau, Denis Diderot und Friedrich Melchior Grimm.