29.1.1455 Pforzheim, 30.6.1522 Stuttgart. Sohn des Georg, Klosterverwalters, und der Elisabeth Eck. 1) (Vorname unbekannt) Müller, Tochter aus einer reichen Bürgerfam. in Stuttgart, 2) Anna (Nachname unbekannt). 1470 begann R. das Stud. der Artes liberales in Freiburg i.Br., war 1473-74 Privatlehrer sowie Schüler bei Johannes Heynlin in Paris, setzte seine Stud. 1474 an der Univ. Basel fort, wo er 1477 mit dem Magister artium abschloss. Als Begleiter des Baslers Hieronymus Zscheckenbürlin studierte er 1478-81 in Paris, Orléans und Poitiers Jurisprudenz. In Basel hielt R. Vorlesungen, lernte beim Exilgriechen Andronikos Kontoblakas Griechisch und verfasste im Auftrag Johannes Amerbachs ein lat. und ein (nie vollendetes) griech. Wörterbuch. Ab 1482 diente er als Jurist am württemberg. Hof und promovierte als solcher 1484 an der Univ. Tübingen. Sein Hebräisch vertiefte er 1492 beim jüd. Hofarzt in Linz, 1496-98 verkehrte er im Heidelberger Humanistenkreis. Als Herausgeber und Übersetzer lat. und griech. Texte sowie als Verfasser zweier lat. Komödien beruht sein Nachruhm v.a. auf der Begründung der christl. Hebraistik und seinen kabbalist. Studien ("De rudimentis hebraicis" 1506, "De verbo mirifico" 1494, "De arte cabalistica" 1517). Nachdem R. sich gegen die von Johannes Pfefferkorn verlangte Vernichtung aller jüd. Schriften gewandt hatte, kam es 1513 zum Streit mit den Kölner Dominikanern, der 1520 mit der päpstl. Verurteilung von R.s Thesen endete. 1520-21 wirkte er in Ingolstadt, 1521-22 in Tübingen als Dozent für Griechisch und Hebräisch. Grundlegende Werke von R. erschienen in Basel ("Vocabularius breviloquus" 1478, "De verbo mirifico" 1494 und "Scaenica progymnasmata" 1498).
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 29.1.1455 ✝︎ 30.6.1522 1455-01-291522-06-30 |