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UlrichZasius

Nüwe Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg im Pryssgow gelegen, erschienen bei Adam Petri in Basel, 1520 (Zentralbibliothek Zürich, Abteilung Alte Drucke und Rara).
Nüwe Stattrechten und Statuten der loblichen Statt Fryburg im Pryssgow gelegen, erschienen bei Adam Petri in Basel, 1520 (Zentralbibliothek Zürich, Abteilung Alte Drucke und Rara). […]

Januar 1461 Konstanz, 24.11.1535 Freiburg im Breisgau. Sohn des Konrad, Handwerkers, und der Anna Sigwart. 1) Notburga (Nachname unbekannt), 2) 1520 Barbara (Nachname unbekannt). Nach dem Studium der Artes liberales in Tübingen wirkte Ulrich Zasius 1483-1485 als Gerichtsschreiber am bischöflichen Hof in Konstanz, 1485-1489 als Lateinschulmeister in Buchhorn (heute Friedrichshafen), ab 1486 auch als kaiserlicher Notar sowie 1489-1494 als Stadtschreiber in Baden und als eidgenössischer Tagsatzungsschreiber für die lateinische Korrespondenz. 1494-1496 war Zasius Stadtschreiber in Freiburg im Breisgau und 1496-1499 Rektor der dortigen Lateinschule. Zugleich nahm er das Rechtsstudium auf und wurde ein führendes Mitglied der Freiburger Juristenfakultät. Nach der Promotion zum Doctor iuris civilis wurde er 1501 Professor für die Institutionen und 1506 Ordinarius für römisches Recht. Zasius blieb der Stadt verpflichtet und amtierte 1502-1504 als deren Syndicus. Ab 1502 bearbeitete Zasius das Freiburger Stadtrecht, das 1520 im Druck erschien. Mit seiner Erneuerung des Stadtrechts versuchte er, römisches und deutsches Recht für die Praxis in Einklang zu bringen. Sie galt als seine bedeutendste juristische Leistung und wirkte auch auf die Stadtrechtsreformen in der Schweiz (Bern, Solothurn, Basel) ein. Zasius förderte einen weiten Schülerkreis, der seine Vorlesungen veröffentlichte und zur Verbreitung seiner Rechtslehren beitrug. Von grosser Bedeutung war sein Gelehrtenbriefwechsel mit zahlreichen Humanisten, vor allem mit Bonifacius Amerbach in Basel. Zasius missbilligte den Schwabenkrieg (1499) als Umsturz der kaiserlichen Gewalt und bekämpfte die anfangs von ihm begrüsste Reformation, da er am kanonischen Recht festhalten wollte.

Quellen und Literatur

  • Opera omnia, 7 Bde., hg. von J.U. Zasius, J. Münsinger von Frundeck, 1550 (Nachdr. 1964-66)
  • H. Knoche, Ulrich Zasius und das Freiburger Stadtrecht von 1520, 1957
  • H. Winterberg, Die Schüler von Ulrich Zasius, 1961
  • O. Mittler, «Ulrich Zasius als Stadtschreiber von Baden 1489 bis 1494 und seine Beziehungen zu Schweizer Humanisten», in Badener Njbl. 37, 1962, 26-40
  • S. Rowan, Ulrich Zasius: A Jurist in the German Renaissance, 1461-1535, 1987 (mit Bibl.)
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ Januar 1461 ✝︎ 24.11.1535

Zitiervorschlag

Karl Heinz Burmeister: "Zasius, Ulrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014775/2014-02-03/, konsultiert am 28.03.2024.