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KarlZgraggen

2.4.1861 Altdorf (UR), 3.12.1929 Bern, katholisch, von Altdorf. Sohn des Anton, Arztes, und der Margaritha geborene Kübach. 1888 Emilie Vogt, Tochter des Emil Vogt. Gymnasium in Bern, 1879 Matura, Jusstudium in Leipzig und Bern, 1884 Fürsprecher. 1885-1891 Gerichtsschreiber am bernischen Obergericht, 1892-1908 Generalprokurator des Kantons Bern. Ab 1899 eigenes Advokaturbüro. Unter dem Einfluss seines Freunds Gustav Müller und von Albert Steck kam Karl Zgraggen über den Grütliverein zur Sozialdemokratie; 1895-1896 präsidierte er die SP Schweiz. 1894-1900 amtierte Zgraggen als Stadtrat, 1900-1920 als nichtständiger Gemeinderat in Bern (Polizeidirektor), 1899-1906 sowie 1910-1915 als Berner Grossrat, 1915-1920 als Oberrichter und 1920-1929 als Bundesrichter. Zgraggen verteidigte Carl Vital Moor nach dem Käfigturmkrawall (1893) in Bern und war der juristische Berater Lenins während dessen Schweizer Exil. Er bereitete die Einführung des Proporzwahlrechts für Legislativen publizistisch vor.

Quellen und Literatur

  • StadtA Bern
  • Berner Tagwacht, 3.12., 4.12., 6.12. und 7.12.1929
  • W. Gautschi, Lenin als Emigrant in der Schweiz, 1973, 98 f., 158, 312
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Zitiervorschlag

Christoph Zürcher: "Zgraggen, Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.02.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014787/2014-02-12/, konsultiert am 03.10.2024.