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Anton RoyGanz

25.4.1903 Chicago, 16.12.1993 Basel, reformiert, von Zürich. Sohn des Rudolph Ganz und der Mary Josefa geborene Weinberg. 1) Ida Cederbaum, Deutsche, 2) Juliette Petit-Normand, Französin, 3) Kaisu Cecilia Nordfors-Raitio, Tochter des Eino Juhani Raitio und der Ester geborene Lindroos, aus Helsinki, Finnin. Nach dem Besuch der Schulen in Zürich und New York studierte Anton Roy Ganz an den Universitäten Basel und Berlin. In Basel schloss er 1927 mit dem Titel eines Dr. iur. ab und machte 1931 sein Anwaltsexamen. Für die Basler Arbeiter-Zeitung war er 1927-1942 als Redaktor tätig. 1932-1941 arbeitete er als Staatsanwalt des Kantons Basel-Stadt, wo er 1935 mit der Jacob-Affäre beschäftigt war. Danach präsidierte er 1941-1945 das Strafgericht und das Jugendstrafgericht von Basel-Stadt. Er gehörte der Sozialdemokratischen Partei an und sass 1935-1945 im baselstädtischen Grossrat. Mit Eduard Zellweger war Ganz einer der ersten Sozialdemokraten, die zum Leiter einer diplomatischen Mission ernannt wurden. Er war Gesandter und ab 1957 Botschafter der Schweiz in Warschau (1945-1948), Helsinki (1948-1954), Teheran (1954-1959), Belgrad (1959-1964), Moskau (1964-1966) und Algier (1966-1968). Nach seiner Pensionierung 1968 arbeitete er im Auftrag des Bundesrats an der Schaffung eines schweizerischen Instituts für Konfliktlösung und Friedenssicherung, das später in der 1988 gegründeten Schweizerischen Friedensstiftung (Swisspeace) aufging.

Quellen und Literatur

  • Archiv für Zeitgeschichte, Zürich, Nachlass Anton Roy Ganz.
  • Eidgenössisches Departement für auswärtige Angelegenheiten, Bern, Dokumentation.
  • Schweizerisches Bundesarchiv, Bern, Personaldossier.
  • Stirnimann, Charles: Die ersten Jahre des «Roten Basel», 1935-1938. Zielsetzungen und Handlungsspielräume sozialdemokratischer Regierungspolitik im Spannungsfeld von bürgerlicher Opposition und linker Kritik, 1988.
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Zitiervorschlag

Marc Perrenoud: "Ganz, Anton Roy", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 12.05.2020, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/014846/2020-05-12/, konsultiert am 08.11.2024.