Hektor von Beroldingen, Gerichtsherr von Gachnang, versuchte in der fast gänzlich reformierten Gemeinde den katholischen Glauben wieder einzuführen. Dabei entstand Streit um Grabkreuze auf dem Friedhof. Anlässlich einer Hochzeitsfeier im Mai 1610 kam es zu weiteren Feindseligkeiten, die in der Plünderung und Zerstörung des herrschaftlichen Weinkellers und der katholischen Kapelle gipfelten. Beteiligt waren an die 800 durch Kirchglocken zusammengerufene Reformierte. Die fünf den Thurgau mitregierenden katholischen Orte wollten scharf gegen die Plünderer und Zürich vorgehen. Die Spannung zwischen den eidgenössischen Ständen stieg so stark an, dass bereits zum Krieg gerüstet wurde, doch konnte Bern vermitteln. Gegen die beteiligten reformierten Kirchbürger wurden Gefängnis- und Geldstrafen verhängt. Letztlich bezahlte Zürich den grössten Teil der Bussen. Friedhof und Pfarrpfründe von Gachnang mussten aber zwischen den Konfessionen geteilt werden.
Quellen und Literatur
- H. Stösser, Der Gachnanger Handel 1610, 1965
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