12.9.1910 Bacău (Rumänien), 27.7.2006 Genf, isr., Rumäne, ab 1962 von Genf. Sohn des Bezalel Zeev, Rabbiners. 1936 Sara Reinharz, Tochter des Jacob, Kaufmanns, aus Jassy (Rumänien). Stud. bei seinem Vater, 1930-33 Isr. theologische Lehranstalt und Univ. Wien, rabbin. und philosoph. Studien und Promotion. 1935 Rabbiner in Bacău, publizist. Tätigkeit in der rumän.-jidd. Presse, 1940 Wahl zum Oberrabbiner Rumäniens. S. wurde von Amtes wegen Mitglied im rumän. Senat und setzte sich für die verfolgten Juden durch Vorsprachen bei den höchsten staatl. und geistl. Würdenträgern ein. Er unterhielt über den schweiz. Gesandten René de Weck Kontakte ins Ausland. S. trug dazu bei, dass knapp die Hälfte der rumän. Juden (etwa 347'000 Menschen) vor dem Massenmord gerettet werden konnte. Die neue kommunist. Regierung wies ihn 1947 aus. Die Isr. Gemeinde Genf berief ihn zum Oberrabbiner. S. lehrte an der Univ. Genf jüd. Religionsphilosophie. Er gehörte zu den jüd. Ansprechpartnern beim 2. Vatikan. Konzil (1965), pflegte Kontakte mit Kardinal Augustin Bea, den Philosophen Paul Ricœur und Jacques Maritain wie auch mit Karl Barth und Bf. Pierre Mamie. S. veröffentlichte Schriften zur jüd. Mystik, Philosophie und Ethik und unterrichtete auch in Frankreich. 1995 wurde er durch Rumänien rehabilitiert. Er war der wichtigste Rabbiner der franz. Schweiz. Ehrenbürger von Bacău.
Der Bischof der Diözese Lausanne, Genf und Freiburg, Amédée Grab (links), in Begleitung des Oberrabbiners, 25. Juni 1997 © KEYSTONE / Patrick Aviolat.
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Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 12.9.1910 ✝︎ 27.7.2006 1910-09-122006-07-27 |