um 1457, 18.3.1511, Bürger von Freiburg. Sohn des Jakob. 2) Margareta von Diesbach, Tochter des Wilhelm von Diesbach. 1491-1494 Venner des Burgquartiers, ab 1494 Mitglied des Rats, 1507-1509 Schultheiss. 1506 unternahm Franz Arsent eine Pilgerfahrt nach Jerusalem und wurde zum Ritter des Heiligen Grabes geschlagen. Er war Anführer der französischen Partei in Freiburg und bezog eine Pension von Frankreich. Als Georg Supersaxo, der politische Gegner Matthäus Schiners im Wallis, auf der Flucht am 22. September 1510 in Freiburg ergriffen und ihm auf Betreiben Schiners der Prozess gemacht wurde, ernannte man Arsent zu seinem Verteidiger. Von Supersaxos Unschuld überzeugt, liess Arsent zu, dass diesem mit Hilfe des Stadtpfarrers Ludwig Löubli in der Nacht auf den 11. Januar 1511 die Flucht aus dem Rathaus und aus der Stadt gelang. Nun richtete sich der von der Schiner-Partei aufgestachelte Volkszorn gegen Arsent, der sich seiner Verhaftung durch Flucht in die Kirche St. Niklaus vergeblich zu entziehen suchte. Trotz Interventionen verschiedener eidgenössischer Stände, insbesondere Berns, wurde Arsent am 18. März 1511 verurteilt und gleichentags öffentlich enthauptet. Die treibende Kraft in diesem politischen Prozess war der Schiner-Freund Peter Falck, damals Venner des Burgquartiers, der als öffentlicher Ankläger auftrat. Über Freiburg hinaus fand der Arsent-Handel, ein Seitenstück zum Waldmannhandel von 1489, grosse Beachtung. Arsent wurde ein Opfer des Ringens zwischen der französischen und der päpstlichen Partei um den entscheidenden Einfluss auf die eidgenössische Politik vor dem Hintergrund des Geschehens in Oberitalien. Die Ereignisse schlugen sich in der Geschichtsschreibung wie auch in der Literatur (historisches Drama von Charles de Raemy über Arsent, 1905 ) nieder.
Quellen und Literatur
- «Informatio Dominorum Friburgensium», in ASG 1, 1843, 165-170
- F. Gurnel, «Bearbeitung der Rudella-Chronik», in Mémorial de Fribourg 4, 1857, 53-60
- F. Ducrest, «Une lettre de François d'Arsent, avoyer de Fribourg en 1508», in Ann. frib. 1, 1913, 245-252
- J. Zimmermann, «Peter Falk, ein Freiburger Staatsmann und Heerführer», in FGB 12, 1905, 21-31, 127-131
- A. Büchi, Kardinal Matthäus Schiner 1, 1923, 216-255
- Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung 1, 291
- H. von Gemmingen, «Ein Brücklin by unser Frowenkilchen», in FGB 71, 1994, 155 f.
Weblinks
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ um 1457 ✝︎ 18.3.1511 1511-03-18 |