
30.11.1739 Greyerz, 7.3.1807 Freiburg, kath., von Greyerz. Sohn des Jean Henri und der Etiennette Murith. Marie Catherine Tercier, aus einer Greyerzer Notabelnfamilie. Philosophiestud. in Lyon, Rechtsstud. in Besançon. Nach Greyerz zurückgekehrt, wurde C. 1760 Fürsprecher und Notar. 1767 nahm er seine Studien an dt. Universitäten wieder auf; 1768 promovierte er in Besançon. Danach bekleidete C. verschiedene öffentl. Ämter: Bannerherr von Greyerz (1770), Kastlan des Klosters La Part-Dieu, Freiburger Justizsekr. (1781). Er spielte eine zunehmend wichtigere Rolle in lokalen Angelegenheiten. Als erbitterter Gegner des Freiburger Patriziats verband er sich mit mehreren Vertretern des Bürgertums der Hauptstadt und galt bald als einer der Anführer im Chenaux-Handel. Der gefürchtete Publizist war Verfasser des berühmten "Exposé justificatif pour le peuple du canton de Fribourg en Suisse au sujet des troubles arrivées en 1781". Am 14.7.1781 wurde er in Abwesenheit zum Tode verurteilt. Es folgten mehrere Exiljahre, zunächst im Jura, dann in der Dauphiné und in Savoyen. Von Anbeginn der Franz. Revolution in Paris wurde er dort zu einer treibenden Kraft des Club helvétique. Er unterzeichnete La Harpes Petition an das Direktorium vom 9.12.1797, kehrte dann aber in sein Heimatland zurück. Zur Zeit der Helvet. Republik und der Mediation übte der als zu revolutionär eingestufte C. verschiedene zweitrangige Ämter aus: Richter und Unterpräfekt des Distrikts Greyerz, nach 1803 Schreiber am Greyerzer Bezirksgericht.