
26.2.1740 La Tour-de-Trême, 4./5.5.1781 bei Posieux, katholisch, von La Tour-de-Trême. Sohn des Claude Joseph Chenaux, Grossbauern und Kastellans, und der Marie Marguerite Repond. 1767 Anne Claude Guerrin, Tochter des Pierre Guerrin. Nach einer Bildungsreise im Ausland wurde Pierre-Nicolas Chenaux 1761 Hilfsmajor der Freiburger Milizen. Reich und unternehmungslustig, widmete er sich im damals wohlhabenden Greyerzerland verschiedenen Geschäften (Immobilien, Gerberei, Käse, Getreide, Minen, Maultierhandel), jedoch ohne Erfolg. In seiner militärischen Karriere blockiert – ihm wurde bei der Ernennung zum Major ein Patrizier vorgezogen –, wandte sich Chenaux der Politik zu. Er nahm kein Blatt vor den Mund und übte scharfe Kritik an der Herrschaft der Patrizier. Damit verlor er zwar Sympathien, sicherte sich aber eine unbestreitbare Popularität, verstärkt durch sein gutes Aussehen. Als Chenaux 1780 vor dem Konkurs stand, entschloss er sich zur Flucht nach vorn, d.h. zum Sturz der Regierung. So kam es 1781 zum Chenaux-Handel, dessen Scheitern Chenaux mit dem Leben bezahlte. Zudem traf ihn die von der Carolina vorgesehene entehrende damnatio memoriae. Bis zu seiner offiziellen Rehabilitierung durch die radikale Regierung im Jahr 1848 ging er beinahe vollständig vergessen. 1933 wurde in Bulle zu Ehren des «Verteidigers der Freiheiten des Volkes» eine monumentale Statue errichtet.