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Grafenort

Weiler in der politischen Gemeinde Engelberg OW, zwischen Wolfenschiessen und Engelberg, auf der unteren Stufe des Engelbergertales. Die ursprünglich Kaltenbrunnen genannte Siedlung erhielt ihren heutigen Namen im 17. Jahrhundert in Erinnerung an die früheren Besitzer.

Die Grafen von Habsburg und Froburg hatten im 13. Jahrhundert in Form von Tauschgeschäften und Schenkungen ihre Güter dem Kloster Engelberg übertragen. An der alten Engelbergerstrasse erbaute der Jerusalemfahrer Pater Heinrich Stulz 1547 eine Kapelle zum Heiligen Kreuz. 1689 wurde sie von Abt Ignaz Burnot weiter talauswärts neu gebaut. Der Einsiedler Klosterarchitekt Caspar Moosbrugger wird als Planer vermutet. Ein besonderer Wert des oktogonalen Baus liegt in seiner plastischen Ausstattung. Es ist das einzige noch ganz existierende Werk des Christoph Städelin von Arth. 1690 wurde das sogenannte Herrenhaus errichtet als klösterliche Sust und Talresidenz des Abtes. Noch heute dient es den Mönchen als Ferienhaus und seit 1995 beheimatet es die Stiftung Lebensraum Gebirge. Zusammen mit dem 1778 erbauten Klostergasthof bestimmen die Kapelle und das Herrenhaus das Ortsbild.

Quellen und Literatur

  • G. Dufner, Kaltenbrunnen – Grafenort, 1982
  • R. De Kegel et al., Das Herrenhaus Grafenort, 1996
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Zitiervorschlag

Rolf De Kegel; Urban Hodel: "Grafenort", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 02.02.2006. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015065/2006-02-02/, konsultiert am 19.04.2024.