22.1.1594 Herisau, um 1665, reformiert, von Herisau. Sohn des Laurenz, Gerbers und Landeshauptmanns, und der Verena Frischknecht. 1622 Elisabeth Schiess, verwitwete Merz, Tochter des Jos, Wirts und Gemeindehauptmanns von Herisau. Johannes Tanner war vermutlich Wirt. Daneben versah er 1629-1635 Beamtungen als Kirchenpfleger und Gemeindeschreiber in Herisau. 1630-1636 war er Ausserrhoder Landeshauptmann, 1636-1660 Landammann und 1636-1657 39-mal Tagsatzungsgesandter. 1647-1648 gehörte er zu den Förderern eines Kirchenbaus in Schwellbrunn. In seine Regierungszeit fielen die Streitigkeiten zwischen den beiden Landesteilen um die Besetzung der Landesämter, die 1647 mit der sogenannten Kehrordnung und einer Doppelregierung beigelegt wurden. Tanner hatte sich mit der Bitte um Vermittlungshilfe an Zürich gewandt, wohin er offensichtlich über gute Kontakte verfügte. Im Streit um den Kirchenbau in der Gemeinde Kurzenberg 1650-1652 machte er sich für eine einzige Kirche in Wolfhalden stark und wehrte sich noch bis zu seinem Tod gegen das Auseinanderfallen der Gemeinde. Auf Ansuchen Zürichs entsandte er 1653 eigenmächtig ein appenzellisches Truppenkontingent gegen den Bauernaufstand im Entlebuch, was im Volk zum Teil heftige Proteste auslöste. Massive Widerstände gegen von ihm vertretene Neuerungen in der Kirchenordnung, den Ehesatzungen und im Landbuch liessen Tanner 1660 auf eine Wiederwahl als Landammann verzichten. Obwohl er der Landsgemeinde fern blieb, wählte ihn diese erneut, betraute dann aber seinen Sohn Johannes (->) mit dem Amt.
Quellen und Literatur
- AWG, 349
- AppGesch. 2
- E. Züst, Gesch. der Gem. Kurzenberg, 1991
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 22.1.1594 ✝︎ um 1665 1594-01-22 |