9.2.1654 Gais, 24.2.1734 Herisau, reformiert, von Gais, ab 1701 von Herisau. Sohn des Ulrich, Bauern und Söldners, und der Gertrud Kern. 1690 Barbara Ziegler, Tochter des Adrian, Arztes in Gais, Schwager des Johannes Grob. Sein Gönner und späterer Schwiegervater ermöglichte Wetter eine gute kaufmännische Ausbildung in St. Gallen und 1670-1675 in Lyon. Dort begann sich Lorenz Wetter mit eigenen Handelsgeschäften zu befassen. 1675-1690 war er Kaufmann bei der Handelsfirma Thormann in Bern, wo er sich ein beträchtliches Vermögen erwarb. 1690 übersiedelte Wetter nach Herisau, liess sich von Amtsschreiber Anton Schiess in die Leinwandfabrikation einführen und betätigte sich mit diesem und Jeremias Meyer, seinen Schwägern, im Textilhandel. 1699 liess er sein Handelszeichen im Markenbuch der Kaufleute von Lyon eintragen und leistete fortan regelmässig Beiträge an die Subventionskasse der Schweizer Kaufleute in Lyon. Neben dem Leinwandexport betrieb Wetter Handel mit Pulver, Salpeter, Gewürzen, Wolle und Pferden sowie mit Gütern und Grundpfandtiteln und tätigte Geld- und Wechselgeschäfte. Seine Firma wurde bald zu einem der führenden Handelshäuser Ausserrhodens. Er war zudem Besitzer einer Mühle an der Glatt in Herisau. Als Aufsteiger musste sich Wetter seine Stellung gegen die Familie Zellweger und Tanner erkämpfen, die Ausserrhodens Wirtschaft und Politik dominierten. Er wurde zum Führer der demokratischen Opposition und prägte jahrelang die politische Landschaft. Die Wirren des Landhandels (1732-1734), in denen Wetter zusammen mit Geschäftspartner Meyer führender Kopf der Partei der Harten war, wurden zu seinem persönlichen Triumph. 1718-1727 war er Ausserrhoder Landesseckelmeister, 1727-1729 Landesstatthalter, 1729-1733 Landammann und Tagsatzungsgesandter.
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit | |
Lebensdaten | ∗︎ 9.2.1654 ✝︎ 24.2.1734 1654-02-091734-02-24 |