Burgruine in der Gemeinde Tägerwilen TG, auf dem Seerücken oberhalb des Dorfs neben dem im 17. Jahrhundert erbauten Schloss Ober-Kastell gelegen. Im ersten Viertel des 12. Jahrhunderts errichteten die Herren von Kastell, Ministerialen des Bischofs von Konstanz, eine wahrscheinlich aus Holz gebaute Burg. Diese Castellum genannte Burg wird 1146 erstmals erwähnt. Angeblich aus Furcht vor einem feindlichen Angriff auf Konstanz liess Bischof Ulrich II. die Burg Kastell zwischen 1127 und 1138 zerstören. Bald nach 1200 wurde am gleichen Ort ein fester Turm gebaut, in dem die von Kastell und die Schenk von Kastell als bischöfliche Lehensträger amtierten. Zeitweise war die Burg verpfändet, so 1364-1453 an die Konstanzer Patrizier von Roggwil. Im Schwabenkrieg 1499 zerstörten eidgenössische Truppen die Burg.
Quellen und Literatur
- J. Meyer, «Gesch. des Schlosses Kastell», in ThBeitr. 43, 1903, 70-191
- H. Schneider, W. Meyer, Burgen der Schweiz 6, 1983, 89-91
- E. Meier, «Die Ruine Chastel in Tägerwilen TG», in MA: Zs. des Schweiz. Burgenvereins 13, 2008, H. 2, 61-68
Kurzinformationen
Variante(n) | Kastell
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