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Murettopass

Der M. (2562 m) führt von Maloja (Gemeinde Bregaglia) im Oberengadin über Chiareggio und Chiesa im Val Malenco nach Sondrio. In Verbindung mit dem Septimerpass war die Route über den M. im MA die kürzeste Verbindung von Chur ins mittlere Veltlin. Die Erwähnung eines Viehraubzugs von Veltlinern gegen die Davoser von 1387 ist ein erster Hinweis für die intensive Benützung des M.es. Von Süden nach Norden wurden Wein, Korn, Tragkörbe und Lavezgeschirr transportiert, in umgekehrter Richtung Vieh und Milchprodukte. Während der Bündner Wirren 1618 und 1620 überquerten Truppen und Flüchtlinge den M. Um 1814 wurden jährlich noch 10'000 Saum Wein über den Pass befördert. Im 19. Jh. verödete er wegen der österr. Belastung von Schweizer Produkten mit hohen Zöllen, der Vernachlässigung des Wegunterhaltes und wegen des Ausbaus anderer Pässe zu fahrbaren Handelsstrassen. Bis ins 20. Jh. war der M. ein beliebter Schmugglerweg.

Quellen und Literatur

  • F. Pieth, «Wann und wie der M. ein einsamer Pass wurde», in BM, 1939, 246-249
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Systematik
Verkehr / Pass

Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Murettopass", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 09.03.2017. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015290/2017-03-09/, konsultiert am 12.04.2024.