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Glarisegg

Schloss und ehem. Herrschaft, polit. Gem. Steckborn TG. 1574 erhielt Heinrich von Liebenfels zu Gündelhart die Erlaubnis, in dem zwischen Steckborn und Mammern am Untersee gelegenen G. ein Haus zu errichten; 1639 musste dieses nach einem Brand wiederaufgebaut werden. 1774-75 liess der in Paris zu Reichtum gekommene Bankier Daniel Labhart das heutige Schlossgebäude nach Plänen von Franz Anton Bagnato erstellen. 1783 wurde es zum Freisitz erhoben (bis 1798). Nach mehreren Besitzerwechseln erwarben die Reformpädagogen Werner Zuberbühler und Wilhelm Frei Schloss G. und eröffneten 1902 ein Landerziehungsheim, das zu den frühesten und bekanntesten derartigen Instituten Europas gehörte. 1980 wurde der Schulbetrieb eingestellt. 1987-2001 war im Schloss eine Waldorfschule untergebracht. 2003 erwarb das Projekt Schloss G. die Liegenschaft mit dem Ziel, einen Ort der Begegnung aufzubauen, der künstler., therapeut. sowie handwerkl. Schaffen vereint und durch ein Seminar- und Kurswesen getragen wird.

Quellen und Literatur

  • StATG, Archiv Landerziehungsheim G.
  • H.-U. Grunder, Das schweiz. Landerziehungsheim zu Beginn des 20. Jh., 1987
  • Kdm TG 6, 2001, 405-410

Zitiervorschlag

Verena Rothenbühler: "Glarisegg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.09.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015302/2005-09-13/, konsultiert am 16.04.2024.