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Perlen

Industriesiedlung in den Gem. Buchrain und Root LU. Um 1330 Berlen. P., auch Hünenberg genannt, gehörte zum Hof Buchrain des Klosters Murbach-Luzern und war bis ins 19. Jh. ein Weiler in der sumpfigen Flussebene. 1862 lancierte der Krienser Fabrikant August Bell die Idee, in P. eine Spinnerei mit Reusskanal zu errichten. Sein Sohn Theodor Bell änderte das Projekt ab, schlug eine Fabrik zur Herstellung von Holzschliff und Papier vor und gründete 1872 die Holzstoff- und Papierfabrik AG mit. Im Verwaltungsrat nahmen Zürcher, Basler und Berner Seiden- und Papierfabrikanten Einsitz. Um 1877 geriet das Unternehmen in eine Finanzierungs- und Organisationskrise. 1883 wurde ein Bahngeleise nach Gisikon erstellt. Siedlungsentwicklung und Infrastrukturen in P. wurden durch die Fabrik bestimmt (v.a. fabrikeigener Wohnbau). 1906 erfolgte die Errichtung eines Schulhauses. Heute gilt P. als Beispiel einer frühen Industriesiedlung von nationaler Bedeutung. Seit 1938 ist P. eine selbstständige Pfarrei.

Quellen und Literatur

  • Hundert Jahre P., 1873-1973, 1973
  • F. Glauser, J.J. Siegrist, Die Luzerner Pfarreien und Landvogteien, 1977, 200

Zitiervorschlag

Waltraud Hörsch: "Perlen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015327/2009-11-26/, konsultiert am 28.03.2024.