de fr it

Tardisbrücke

Die Tardisbrücke quert den Rhein im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Mastrils, politische Gemeinde Landquart GR. Sie wurde 1529 von Metardus Heinzenberger – genannt Tardi – aus Ragaz (heute Gemeinde Bad Ragaz) erbaut und löste die bischöfliche Rheintraverse bei Maienfeld ab. Sie war die einzige ganzjährig offene Verbindung zwischen Altbünden und der Eidgenossenschaft. 1550 wurde sie der Gemeinde Fläsch verkauft, 1571 von Tardis Enkel Samuel Gantner zurückerworben. 1613 veräusserte Michael Burgauer die Brücke der Gemeinde Malans mit dem Vorbehalt der Zollfreiheit für Maienfeld, Fläsch und die Abtei Pfäfers. Der Malanser Zollpächter durfte der geringen Rendite wegen eine Gastwirtschaft mit Weinausschankmonopol im Brückenbereich betreiben. Während der Bündner Wirren und der napoleonischen Kriege hatte die Brücke eine strategische Bedeutung. Malans trat die Tardisbrücke 1835 unentgeltlich dem Kanton ab, da diese wegen häufiger Unfälle und Hochwasser zu einer Last geworden war. 1892 wurde die alte Brücke durch eine Fachwerkbrücke aus Schweisseisen ersetzt. Diese wurde nach dem Bau einer neuen Bogenbrücke aus Stahl und Beton 2004 abgebrochen.

Quellen und Literatur

  • P. Gillardon, «Gesch. der Tardisbrücke», in BM, 1947, 239-288
Weblinks
Weitere Links
e-LIR

Zitiervorschlag

Adolf Collenberg: "Tardisbrücke", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 07.12.2016. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015341/2016-12-07/, konsultiert am 19.03.2024.