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Teglio

Gemeinde im Veltlin, italienische Provinz Sondrio, auf einer Terrasse am rechten Talhang zwischen Tirano und Sondrio.

Reiche Felszeichnungen und Siedlungsspuren aus der Bronzezeit. Das Veltlin soll seinen Namen (Tellina vallis) von Teglio, dem ältesten strategischen Punkt des Tals, herleiten. 1487 wurde Teglio beim Ersten Veltliner Feldzug von Bündnern geplündert. Nach dem Übergang des Tals 1512 an den Dreibündestaat wurde am 27. Juni in Teglio der Vertrag über das neue Verhältnis zwischen Bündnern und Veltlinern beschworen. Teglio bewahrte unter Bündner Herrschaft die von Mailand innegehabten Privilegien. Es war Sitz eines Podestaten und delegierte einen Vertreter in den Talrat. Um 1580 bestanden zahlreiche protestantische Familien, die ihren Kult in der Kirche Sant'Orsola (ursprünglich eine Humiliaten-Kirche) abhielten; in Teglio bestand die grösste protestantische Gemeinde des Tals nach Sondrio. Sie wurde 1620 im Veltliner Mord ausgelöscht, an die 60 Personen fanden den Tod. 1797 war Teglio unter den ersten Gemeinden, die sich von Graubünden lossagten und den Freiheitsbaum aufpflanzten.

Quellen und Literatur

  • D. Pace, Nuove acquisizioni antiquarie nel territorio di Teglio, 1969
  • M. Ginasso, Guida turistica della provincia di Sondrio, 1979
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Zitiervorschlag

Martin Bundi: "Teglio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015344/2013-12-17/, konsultiert am 15.09.2024.