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Giovanni AntonioMarcacci

27.11.1630 Locarno, März 1680, kath., von Locarno und ab 1641 (mit dem Vater) von Solothurn. Sohn des Carlo, Fiskals von Locarno und Händlers, und der Giulia Trevani. Anna Bianca Trevani, eine Cousine ersten Grades, Tochter des Cristoforo, Statthalters des Landvogts, Enkelin des Melchior Lussi (vor 1600-1647). M. studierte Logik in Graz. Als Erbe eines beträchtl. Grundbesitzes war er v.a. im Holzhandel tätig und betrieb Sägereien. 1665 erhielt er vom Stand Solothurn Adelsbrief und Wappen für seine Treue. 1677 verlieh ihm der poln. König Jan III. Sobieski den auf die männl. Nachkommen übertragbaren Titel eines Barons - über die Gründe schweigen sich die zeitgenöss. Quellen aus - und im gleichen Jahr ernannte er ihn zum diplomat. Vertreter bei der Eidgenossenschaft. Als reicher und mächtiger Mann bekleidete M. zahlreiche Ämter auf Lebenszeit; so war er insbesondere Fiskal von Locarno, 1665-80 Major der Milizen sowie 1664-80 Podestà des Verzascatals und 1676-80 im Gambarogno. Die Machtfülle, die er auf seiner Person vereinte, führte zu Spannungen und Anfeindungen. Von einer anonymen Schrift nach seinem Tod bei den regierenden Orten der Tyrannei bezichtigt, wurde in mehreren Fällen sogar wegen angebl. Mords gegen ihn ermittelt, ohne dass er je verurteilt worden wäre.

Quellen und Literatur

  • F. Bertoliatti, «Genealogia e diritti di nobiltà della famiglia M.», in BSSI, 1942, 168-173
  • L. Broillet, Economia e società a Locarno nei secoli XV e XVI, Liz. Mailand, 2006
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Zitiervorschlag

Leonardo Broillet: "Marcacci, Giovanni Antonio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.03.2008, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015379/2008-03-26/, konsultiert am 05.12.2023.