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AloisioSanseverino

gegen Ende des 14. Jh. Neapel, 27.4.1447 Mailand, von Mailand und Lodi. Sohn des Francesco. Caterina (Nachname unbekannt). Nachkomme des Zweigs der Gf. von Caiazzo (Kampanien). S. stand als Heerführer zuerst im Dienst der Anjous, dann des Papstes, Venedigs und ab 1433 des Mailänder Hzg. Filippo Maria Visconti. Dieser ernannte ihn zum Oberbefehlshaber des Heeres und zum herzogl. Rat und vertraute ihm heikle diplomat. Missionen an. 1434 überliess er ihm einen Teil der südl. Gebiete des heutigen Kt. Tessin sowie weitere Ländereien in der Lombardei. 1438 gab er ihm einen Grossteil der Gebiete südlich des Monte Ceneri, Landschaft und Tal von Lugano, Mendrisio und die Pieve Balerna zu Lehen und verlieh ihm den Titel dominus Lugani et Vallis. Während seiner Regierungszeit erliess S. neue Statuten, beendete die Parteienkämpfe, die das Land zerrissen, und förderte Handel und Verkehr. Dabei konnte er auf den Gehorsam zählen, den man einem einflussreichen und angesehenen Heerführer im Dienst des Herzogs entgegenbrachte. Er erhielt jedoch nicht die volle Zustimmung der Untertanen, denn nach seinem Tod versuchte die Landschaft Lugano erfolglos, sich direkt den Mailänder Amtsleuten der Ambrosian. Republik zu unterstellen. Als sein ehem. Kampfgefährte Francesco Sforza 1450 an die Macht kam, bestätigte dieser S.s rechtmässige Söhne Francesco, Americo und Bernabò als Lehensträger im Sottoceneri. Diese vermochten sich allerdings nicht mit derselben Autorität durchzusetzen wie ihr Vater, sie provozierten vielmehr nicht wiedergutzumachende Konflikte, die später zur Aberkennung der herzogl. Lehen führten. S. war ein fähiger Heerführer, der dem Sottoceneri und insbesondere der Stadt Lugano eine Zeit der Ruhe und einen bescheidenen wirtschaftl. Aufschwung brachte.

Quellen und Literatur

  • Schaefer, Sottocenere, v.a. 401-406
  • G. Chiesi, «Il Sottoceneri e la signoria dei S.», in BSSI, 1990, 119-172
  • Ticino ducale I/1, 40
  • LexMa 7, 1367
  • A. Moretti, Da feudo a baliaggio: la comunità delle pievi della Val Lugano nel XV e XVI secolo, 2006
Weblinks
Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ gegen Ende des 14. Jh. ✝︎ 27.4.1447

Zitiervorschlag

Giuseppe Chiesi: "Sanseverino, Aloisio", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2009, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015429/2009-11-30/, konsultiert am 23.09.2023.