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Cernay

Herrschaft der Gf. von Pfirt, heute Ort im franz. Dep. Haut-Rhin. Die Stadt C. (dt. Sennheim ) wird 1150 erstmals erwähnt. 1271 wurde die Herrschaft C. von Gf. Ulrich an den Bf. von Basel verkauft, später als Lehen zurück erlangt. 1324 ging sie an das Haus Österreich über, 1648 an den Kg. von Frankreich. Bis 1539 wurde der Zehnt je zur Hälfte an die elsäss. Abtei Murbach und an den Bf. von Basel entrichtet, der danach alleiniger Zehntherr war. Das Zehnthofgebäude wurde zur Zeit der Franz. Revolution verkauft. Die Chorherrenstifte St. Peter und St. Leonhard in Basel und die Abtei Lützel besassen ebenfalls Güter in C. Papierfabriken sind seit dem 15. Jh. belegt, ferner gab es in C. Bleichbetriebe, eine Indienne-Produktion, Baumwoll- und Wollspinnereien, darunter die des Schweizers Henri de Sandoz. Der Glarner Hans Kaspar Zweifel leitete in C. eine landwirtschaftl. Ausbildungsstätte; er orientierte sich dabei an den Ideen Johann Heinrich Pestalozzis und Philipp Emanuel von Fellenbergs.

Quellen und Literatur

  • A. Behra, «L'ancienne Cour dîmière des princes-évêques de Bâle à C.», in Jahrbuch des Sundgau-Vereins, 1934, 33-38
  • Le Haut-Rhin: dictionnaire des communes 1, 1980, 259-278
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GND

Zitiervorschlag

Jean-Luc Eichenlaub: "Cernay", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.04.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015458/2005-04-27/, konsultiert am 02.12.2024.