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Jost DietrichSchmid

Porträt von Jost Dietrich Schmid mit Rahmen aus der Zeit. Öl auf Leinwand eines unbekannten Künstlers, um 1600 (Staatsarchiv Uri, Altdorf, Kantonale Kunst- und Kulturgutsammlung, StA 1429).
Porträt von Jost Dietrich Schmid mit Rahmen aus der Zeit. Öl auf Leinwand eines unbekannten Künstlers, um 1600 (Staatsarchiv Uri, Altdorf, Kantonale Kunst- und Kulturgutsammlung, StA 1429). […]

1523, 28.6.1582, katholisch, Landmann von Uri, ab 1571 Bürger des Hochgerichts Disentis und ab 1578 auch von Luzern. Sohn des Jost, Landschreibers und Hauptmanns (gefallen in der Schlacht bei Bicocca 1522), und der Barbara Christen. 1) Euphemia von Erlach, Tochter des Anton, Junkers, 2) Anna Zollikofer, Tochter des Othmar, 3) Elisabeth Mutschlin, Tochter des Bernhard, Schultheissen zu Bremgarten (AG). Studium an der Universität Freiburg im Breisgau, Offizier in französischen Diensten, Kaufmann, beteiligt am Gotthardhandel. Landrat, 1550-1552 Landvogt im Thurgau, 1558-1561 Dorf- und Kirchenvogt von Altdorf, 1562-1565 Landesstatthalter, 1565-1567, 1573-1575 und 1581-1582 Urner Landammann (verstarb im Amt). 1564 fungierte Jost Dietrich Schmid als Schiedsrichter zwischen dem Stift St. Gallen und den regierenden Orten im Thurgau; 1570 schlichtete er den Streit zwischen Luzern und den Leuten von Rothenburg. Er war 1550 eidgenössischer Gesandter zu Kaiser Karl V., von dem er den Adelsbrief erhielt, 1565 zu König Karl IX. zur Beschwörung des Bündnisses mit Frankreich und 1566 zu Kaiser Maximilian II. auf den Reichstag zu Augsburg. 1577 setzte er sich mit Peter a Pro erfolgreich für das Bündnis zwischen Uri und Savoyen ein. Schmid stand bei den Höfen von Frankreich und Savoyen in hohem Ansehen und bezog grosse Pensionen; er galt als der reichste Mann Uris seiner Zeit, weshalb er von späteren Genealogen auch als der Grosse bezeichnet wurde. Äusseres Zeichen seines Einflusses war der vor 1563 erworbene Stammsitz der Familie im Bereich der heutigen oberen Bahnhofstrasse in Altdorf, der 1799 abbrannte.

Quellen und Literatur

  • StAUR, FamA Schmid
  • G. Muheim, «Die Tagsatzungs-Gesandten von Uri», in HNU 16, 1910, 100-104
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Zitiervorschlag

Urs Kälin: "Schmid, Jost Dietrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015527/2011-08-17/, konsultiert am 31.03.2023.