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Georges deMontmollin

Als Staatsschreiber, um 1675. Öl auf Leinwand (Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel).
Als Staatsschreiber, um 1675. Öl auf Leinwand (Bibliothèque publique et universitaire de Neuchâtel).

7.9.1628 Neuenburg, 11.11.1703 Neuenburg, ref., von Neuenburg und Valangin. Sohn des Jonas, Kaufmanns und Steuereinnehmers von Valangin, und der Marguerite Petitpierre. Bruder des Jean (->). 1651 Elisabeth Guy, Tochter des Abraham. 1645 Stud. in Basel, 1645-47 in Orange sowie in Orléans, Doktor der Rechte. Aufenthalt in Paris. Steuereinnehmer in Valangin, 1655 Staatsrat und Generalstaatsanwalt, 1661 Staatsschreiber. M. stand dem Fürsten Henri II. von Orléans-Longueville nahe und wurde 1657 von ihm geadelt. Nach dem Tod des Fürsten unterstützte er dessen Witwe und Tutorin seiner Kinder, Anne-Geneviève von Bourbon, gegen die Herzogin Marie de Nemours, die Tochter Henris II. aus erster Ehe und Tutorin seines jüngsten Sohns und legitimen Fürsten von Neuenburg. 1679 enthob die Herzogin M. seiner Ämter. Nach ihrer Absetzung 1682 wurde M. vom Prinzen von Condé wieder eingesetzt. 1693 fiel er endgültig in Ungnade. 1694 wurde Marie de Nemours offiziell als Fürstin von Neuenburg anerkannt. M. hatte zwar kein öffentl. Amt mehr inne, blieb aber einflussreich. Er setzte sich dafür ein, dass ein Hohenzollern und nicht ein Franzose Fürst von Neuenburg würde, falls die Herzogin ohne Nachfahren sterben sollte. M. war ein um das öffentl. Wohl bemühter Magistrat und einer der wichtigsten Neuenburger Staatsmänner. Als Jurist berief er sich auf das Naturrecht. M. setzte sich für die Annäherung an die Eidgenossenschaft ein, um die Unabhängigkeit Neuenburgs gegenüber Frankreich zu sichern. Die fingierte Autobiografie "Mémoires sur le Comté de Neuchâtel en Suisse" zeigt ein sehr tendenziöses Bild von M. Diese um 1760 von Abram de Pury geschriebenen und erst 1920 öffentlich als Fälschung anerkannten Memoiren sind v.a. Ausdruck von Purys Helvetismus und Neuenburger Patriotismus.

Quellen und Literatur

  • AEN, Fonds M.
  • Quellet-Soguel, Notices, AEN
  • Biogr.NE 1, 186-191
Weblinks
Normdateien
GND

Zitiervorschlag

Eric-André Klauser: "Montmollin, Georges de", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 10.03.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015646/2011-03-10/, konsultiert am 05.12.2024.