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JosiasSimler

Porträt von Josias Simler. Lavierte Federzeichnung von Dietrich Meyer, Anfang 17. Jahrhundert (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv).
Porträt von Josias Simler. Lavierte Federzeichnung von Dietrich Meyer, Anfang 17. Jahrhundert (Zentralbibliothek Zürich, Graphische Sammlung und Fotoarchiv). […]

6.11.1530 Kappel am Albis, 2.7.1576 Zürich, reformiert, von Rheinau, ab 1534 von Zürich. Sohn des Peter (->). Neffe des Hans Huser. 1) 1551 Elisabetha Bullinger, Tochter des Heinrich Bullinger, 2) 1566 Magdalena Gwalther, Tochter des Rudolf Gwalther. Nach dem Besuch der Schulen in Kappel und Zürich absolvierte Josias Simler ein Studium der Theologie in Basel und Strassburg. 1549 wurde er ordiniert. 1552-1557 wirkte er als Pfarrer von Zollikon. 1552 wurde er Professor für neutestamentliche Theologie am Grossmünsterstift in Zürich, 1557 Diakon der Kirchgemeinde St. Peter, 1560 Vikar von Peter Martyr Vermigli und in dessen Nachfolge 1562 Professor für alttestamentliche Theologie und 1564 zudem Scholarch. Simler trat vor allem als Gelehrter und ab 1559 als Verfasser von Werken verschiedenen Fachrichtungen in lateinischer Sprache in Erscheinung. 1566 veröffentlichte er nach dem Tod Konrad Gessners die "Vita clarissimi philosophi et medici excellentissimi Conradi Gesneri Tigurini". Weiter verfasste er theologische Streitschriften, setzte sich für die Reformierten in Polen, Ungarn und Graubünden ein, verteidigte die Dreieinigkeitslehre und übersetzte zahlreiche Werke Heinrich Bullingers ins Lateinische. 1574 publizierte er "De Alpibus Commentarius", eine Darstellung, die sich ausschliesslich mit den Alpen beschäftigt. Simler pflegte eine Freundschaft mit Aegidius Tschudi und anerbot sich nach dessen Tod zur Herausgabe der "Schweizer Geschichte", doch Tschudis Erben versagten die Zustimmung. In der Folge entstand sein kurz gefasstes Lehrbuch "De Republica Helvetiorum libri duo", das wenige Tage nach seinem Tod erschien, eidgenössisches Staatsrecht mit Geschichte vereinte und erfolgreich war; es erlebte zahlreiche, mit der Zeit auch illustrierte Auflagen, wurde ins Deutsche, Französische und Holländische übersetzt und blieb bis ins 18. Jahrhundert ein Standardwerk über die Verfassung der Schweiz. Simlers Enkel, der Bürgermeister Johann Heinrich Waser, sammelte dessen Handschriften.

Quellen und Literatur

  • ZBZ, Nachlass
  • G. von Wyss, Josias Simler, 1855 (mit Werkverz.)
  • Feller/Bonjour, Geschichtsschreibung 1, 160-163
  • GKZ 2, 263-265
  • NDB 24, 420 f.
Weblinks
Normdateien
GND
VIAF
Kurzinformationen
Variante(n)
Josias Simmler
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 6.11.1530 ✝︎ 2.7.1576

Zitiervorschlag

Bruno Schmid: "Simler, Josias", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015794/2011-11-28/, konsultiert am 18.04.2024.