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Hans vonMatt

3.1.1869 Stans, 22.3.1932 Stans, katholisch, von Stans. Sohn des Hans (->). Marie Odermatt, Tochter des Josef, Sattlermeisters. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Stans (1881-1885) vervollständigte Hans von Matt seine Schulbildung durch einen Sprachaufenthalt in Namur (Belgien). 1886 trat er in den väterlichen Betrieb ein, den er 1900-1932 als Hauptinhaber leitete. Gleichzeitig wirkte er 1898-1923 als Redaktor des "Nidwaldner Volksblattes". Seine politische Karriere begann mit der Wahl in den Nidwaldner Landrat, dem er 1898-1910 sowie 1931-1932 angehörte. Im Regierungsrat (1910-1931), den er zwischen 1920 und 1930 insgesamt sechsmal als Landammann präsidierte, stand er dem Erziehungsdepartement vor. Mit seiner Wahl in den Nationalrat 1917 wurde von Matt auch auf eidgenössischer Ebene aktiv (bis 1932). Als Präsident der Katholisch-Konservativen Volkspartei Nidwaldens, als Sekretär (bis 1920) und als Mitglied des engeren Parteiausschusses der Konservativen Volkspartei der Schweiz gehörte er in den 1920er Jahren zu den führenden Gestalten des parteipolitisch organisierten Katholizismus. Auf Bundesebene initiierte Hans von Matt die Wiedervertretung des Heiligen Stuhls bei der Eidgenossenschaft. Im Nationalrat präsidierte er die Kommission für Urheberrecht an Werken der Literatur und Kunst. Sein politisches Wirken wurde vor allem aber durch seine breite, gesetzgeberische Tätigkeit für seinen Heimatkanton geprägt. Als Nichtjurist verfasste er einen Grossteil der kantonalen Gesetze. Neben der Kantonsverfassung von 1913 ist vor allem das Gesetz über die Hilfe bei unversicherten Elementarschäden zu erwähnen, das als Erstes seiner Art anderen Kantonen als Vorlage diente. Vielseitig begabt und interessiert, engagierte sich von Matt auch in sozialen und kulturellen Belangen. So gehörte er zu den Mitgründern der literarischen Zeitschrift "Schweizerische Rundschau" und setzte sich für verschiedene soziale Institutionen ein (z.B. Caritas, Schweizerische Vereinigung für Anormale, Pro Senectute, Pro Juventute, Schweizerische Gesellschaft für Kranken- und Wöchnerinnenpflege St.-Anna-Verein).

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 340 f.
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 3.1.1869 ✝︎ 22.3.1932

Zitiervorschlag

Eva Petrig: "Matt, Hans von", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.08.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/015821/2009-08-11/, konsultiert am 03.12.2024.