Die geometr. Anordnung der fünf gleichnamigen Berge (dt. B., franz. Ballon) in den Vogesen (Ballon d'Alsace, Grand Ballon oder Ballon de Guebwiller, Petit Ballon), im Jura (Belchenflue an der Grenze Solothurn-Baselland) und im Schwarzwald (Badischer B.) zeigt Gesetzmässigkeiten, die auf ein prähist. Vermessungsnetz bzw. kalendar. Ortungssystem schliessen lassen. Ihr Name dürfte dieselbe etymolog. Wurzel haben wie derjenige des kelt. Sonnengottes Belenos. Dem Belchensystem liegen folgende archäogeometr. Gegebenheiten zugrunde: Die Grundmessstrecke AB von 120 Centurien (= 85'250 m) wird von der in West-Ost-Richtung orientierten Visierlinie CD im Schnittpunkt E gevierteilt. Die Winkel des Achsenkreuzes entsprechen den Winkelwerten eines pythagoräischen Dreiecks (AEF) mit dem Seitenverhältnis 3:4:5, das der seit alters praktizierten Feldvermessung mit der Zwölfknotenschnur zugrunde liegt. Der Eckpunkt "Richtstatt" (F) liegt auf einem Vorgipfel des Badischen B. Die astronom. Gegebenheiten sind: Vom Ballon d'Alsace (C) aus gesehen markieren drei der andern B. (A, D, G) sowie der Markstein (H) den Aufgangspunkt der Sonne an den kalendar. Richt- bzw. kelt. Festtagen (Beltaine, Lugnasad). In umgekehrter Blickrichtung geht die Sonne am jahreszeitl. entgegengesetzten Zeitpunkt über dem Ballon d'Alsace unter. Im 1. Weltkrieg war die Belchenflue ein Hauptstützpunkt des Festungssystems Fortifikation Hauenstein. Heute wird sie vom B.-Tunnel der A2 unterquert.
Das Belchensystem
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Quellen und Literatur
- R. d'Aujourd'hui, «Zum Genius Loci von Basel - Ein zentraler Ort im B.-System», in Basler Stadtbuch 1997, 1998, 125-138
- R. d'Aujourd'hui, «Zur Geometrie des Stadtplans von Augusta Raurica - Mit einem Exkurs zum Belchensystem», in Mille fiori, 1998, 19-32
Systematik
Umwelt / Berg, Gebirge |